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Gewässer und Auen

Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises Euskirchen an ausgewählten Modellvorhaben - Wasserhaltung in der Börde

Nordrhein-Westfalen

Im Fokus des KoMoNa-Projektes "Wasserhaltung in der Börde" steht die Stärkung der Klimawandelresilienz von Feuchtgebieten, vor allem von dem Artenschutz dienenden Stillgewässern. Die geplanten Maßnahmen schaffen zudem ein erhöhtes Retentionsvolumen der projektierten Gewässer. Somit ergeben sich Synergien zum Hochwasserschutz, der nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 in der Projektregion sehr stark an Bedeutung gewonnen hat. Das Projekt hat insbesondere zum Ziel, durch den Erhalt auch in Trockenjahren durchgehend bespannter Artenschutzgewässer zahlreiche geschützte Arten zu erhalten und zu fördern. Für einige dieser Arten, insbesondere den Springfrosch, besteht eine hohe Verantwortlichkeit des Kreises Euskirchen für den Erhalt der NRW-Population.

Ausgetrockneter GewässerbodenFoto: Lucia Schmitz

Details

Projektträger:
Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V.
Adresse:
Steinfelder Str. 10
53947 Nettersheim
Förderprogramme:

"Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen" (KoMoNa) - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kofinanzierung durch den Kreis Euskirchen

Kooperationspartner:
Kreis Euskirchen
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Projektbeschreibung

Hintergrund:

Hintergrund des Projektes ist der Umstand, dass für den Artenschutz angelegte Stillgewässer in der Zülpicher Börde im Kreis Euskirchen in den aufeinanderfolgenden extremen Hitze- und Trockensommern der Jahre 2018, 2019 und 2020 komplett ausgetrocknet sind. Ein Austrocknen dieser Gewässer ist in früheren Jahren nie beobachtet worden. Durch ein frühzeitiges sommerliches Austrocknen der Gewässer ist von einem erheblichen Gefährdungspotential insbesondere für streng geschützte Amphibienarten wie dem hier mit einer landesweit bedeutsamen Population vorkommenden Springfrosch, aber auch anderen Arten, auszugehen. Gleichzeitig ist der Kreis Euskirchen der am schlimmsten von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffene Kreis in ganz NRW.

Ziele:

Primäres Ziel des Projektes "Wasserhaltung in der Börde" ist es, die Artenschutzfunktion der projektierten Stillgewässer zu erhalten. In Folge des Klimawandels und der sich wiederholenden Trockensommern sind die Projektgewässer in den letzten fünf Jahren, abgesehen vom Jahr 2021 mit seinem Starkregenereignis, jedes Jahr ausgetrocknet. Das im Jahresverlauf immer frühere Trockenfallen der Gewässer führt dazu, dass sich die Kaulquappen verschiedener Amphibien nicht mehr vollständig entwickeln können. Ziel ist es, durch die Vergrößerung und Vertiefung der Gewässer ihr Retentionsvolumen zu vergrößern. Zusammen mit einer verbesserten Wasserzuführung und einer Reduzierung von Abflussverlusten soll so gewährleistet werden, dass auch zukünftig zumindest Teilbereiche den Sommer bespannt überdauern und Lebens- und Fortpflanzungsraum für verschiedene Tierarten bieten. Die bespannte Wasseroberfläche soll somit in Trockensommern vergrößert werden. Das Projektziel ist hierbei die Vergrößerung der Wasseroberfläche um 2.500 m² insgesamt, an vier verschiedenen Standorten. Zielarten des Projektes sind die auf Feuchtgebiete angewiesenen Arten Springfrosch, Rohrweihe, Teichrohrsänger, Gabel-Azurjungfer und Knoblauchkröte.

Maßnahmen:

Ein Grund für das frühe Trockenfallen der Gewässer ist neben dem geringen Niederschlag der letzten Jahre, das sich angelagerte Sediment sowie aufwachsende Gehölze, die dem Gewässer aufgrund von Transpiration zusätzlich Wasser entziehen. Geplante Maßnahmen sind daher die Entfernung von angelagertem Sediment sowie in geringem Umfang eine Entnahme von aufwachsenden Gehölzen. Bei zwei Himmelsteichen (durch Regenwasser gespeiste Stillgewässer) soll ein Anschluss an das Grundwasser hergestellt werden. Die weiteren Gewässer sollen erweitert und vertieft werden.

Eine Einleitung von Wasser aus nahe gelegenen Fließgewässern ist aufgrund des hohen Nährstoffgehalts dieser und der daraus resultierenden Algenbildung nicht möglich.

Ergebnisse:

Die Maßnahmen werden erst im Jahr 2024 durchgeführt, da in 2023 vor allem vorbereitende Untersuchungen notwendig waren. So wurden die Bestände der Zielarten im Ausgangszustand der Feuchtgebiete erfasst, die Maßnahmen geplant und Abstimmungstermine mit Vertretern verschiedener Behörden durchgeführt. Da es sich um Gebiete mit einer prognostizierten stofflichen Bodenbelastung (Blei) durch Eintrag von geogen belastetem Sediment durch Hochwasser handelt, mussten zunächst Bodenproben gezogen und chemisch analysiert werden. Das Projekt wird somit gemäß seines Pilot- und Modellcharakters auch sehr konkrete Erfahrungsgrundlagen für zukünftige vergleichbare Maßnahmen schaffen. Die Projektziele werden dann nach Umsetzung der konkreten Projektmaßnahmen in den Jahren 2024/ 25 erreicht werden.

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