Zurück zu Projektliste
Wälder

Ein Urwald für morgen – Ökologische Aufwertung von Waldbereichen im Walbachtal bei Ründeroth

Nordrhein-Westfalen
Beiderseits des Walbachtals bei Engelskirchen-Ründeroth sorgt der hier offen zutage tretende Kalkstein für die Entwicklung einer Waldvegetation mit einer ungewöhnlich artenreichen und seltenen Pflanzenwelt. Die Erhaltung, die Wiederherstellung und die natürliche Entwicklung dieser Laub- und insbesondere Buchenwälder auf Kalkstandorten stehen im Zentrum des Urwaldprojektes. Die Gemeinde Engelskirchen besitzt im Projektgebiet und angrenzenden Bereichen Waldflächen. Diese wurden bisher schon naturnah bewirtschaftet. Nun ist beabsichtigt, diesen Wald ohne wirtschaftliche Nutzung einer natürlichen Entwicklung zuzuführen. Das bedeutet den dauerhaften Verzicht auf forstliche Eingriffe und das Akzeptieren natürlicher Waldstadien, wie den Erhalt und das Absterben alter Bäume. Nach und nach soll ein Wildnisbereich entstehen. Um dem Wildnisbereich eine ökologisch wirksame Größe zu ermöglichen, sollen auch über das eigentliche Projektgebiet hinaus weitere geeignete Waldflächen in das Konzept eingebunden werden. Dadurch soll ein einzigartiger, großflächiger und zusammenhängender Naturwald im Walbachtal entstehen. Nicht nur seltene und empfindliche Tier- und Pflanzenarten profitieren davon. Auch die CO2-Bindung, positive geländeklimatische Effekte, Wasserspeicherung sowie die Regeneration und der Schutz des Waldbodens werden so unterstützt.
Zielgebiet Urwald - Projektflächen der Gemeinde Engelskirchen und Flächen anderer WaldschutzprojekteFoto: Gemeinde Engelskirchen

Details

Projektträger:
Gemeinde Engelskirchen
Adresse:
Engels-Platz 4
51766 Engelskirchen
Förderprogramme:
Keine!
Kooperationspartner:
Oberbergischer Kreis, Untere Naturschutzbehörde; Regionalforstamt Bergisches Land; Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen
Bei dieser Karte handelt es sich um einen externen Inhalt, der über den Maps-Dienst von Google bereitgestellt wird. Mit Ihrem Einverständnis bestätigen Sie, das wir Sie mit den Servern von Google verbinden dürfen, um die Karte anzuzeigen.
Karte anzeigen

Projektbeschreibung

Das Walbachtal bei Ründeroth weist eine besonders vielfältige Natur auf. Im Unterschied zum übrigen Bergischen Land sorgt der hier offen zutage tretende Kalkstein für die Entwicklung einer Waldvegetation mit einer ungewöhnlich artenreichen und seltenen Pflanzenwelt. Der Kalkuntergrund formte gerade hier viele geologische Besonderheiten wie Naturhöhlen, Bachschwinden, Erdfälle und Trockentälchen. In den weit verbreitet angelegten Fichtenforsten sind diese Arten leider unterdrückt und verdrängt worden. Diese Fichtenreinbestände sind jedoch der Trockenheit und dem Borkenkäferfraß der letzten Jahre zum Opfer gefallen. Hier setzt das Urwaldprojekt an und will die ökologisch bedeutsamen Laubwälder auf Kalk wiederherstellen. Um diese besondere Natur im Walbachtal zu schützen wurde 1961 ein ca. 48 ha großes Naturschutzgebiet rund um die überregional bekannte Aggertalhöhle ausgewiesen. Die Gemeinde Engelskirchen besitzt im Naturschutzgebiet selbst, aber auch in den angrenzenden Bereichen Waldflächen. Diese wurden bisher schon naturnah bewirtschaftet. Nun ist beabsichtigt, weitere konsequente Schritte zu gehen und diesen Wald ohne wirtschaftliche Nutzung einer natürlichen Entwicklung zuzuführen. Das bedeutet den dauerhaften Verzicht auf forstliche Eingriffe und das Akzeptieren natürlicher Waldstadien, wie den Erhalt und das Absterben alter Bäume. Nach und nach soll ein Wildnisbereich entstehen, in dem alleine die Natur das Sagen hat: Ein „Urwald“! Damit ist ein wirtschaftlicher Ertrag dauerhaft ausgeschlossen. Die für das Urwaldprojekt in Frage kommenden Waldflächen werden von der Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen erworben. Dazu werden auch private Waldparzellen einbezogen. Hierzu werden entsprechende Verträge abgeschlossen. Derzeit gehört eine Waldfläche von 76 ha zum Urwaldprojekt. Um dem Wildnisbereich eine ökologisch wirksame Größe zu ermöglichen, sollen über das bisherige Projektgebiet hinaus weitere geeignete Waldflächen in das Konzept eingebunden werden. Dies erfolgt durch Ankauf oder vertragliche Vereinbarungen. Die Herausnahme der Flächen aus der forstlichen Nutzung wird auch im Grundbuch festgeschrieben. Da das Urwaldprojekt gerade erst gestartet ist, liegen auch noch keine Erfahrungswerte zum Betreuungs- und Pflegeaufwand vor. Es sollen aber, mit Ausnahme von notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen, keine forstlichen Eingriffe erfolgen. Das Ziel, im Projektgebiet auf großen und zusammenhängenden Flächen den Biotoptyp Laubwald auf Kalk wiederherzustellen, kann erst im Zeitraum von vielen Menschengenerationen erreicht werden. Aber das Urwaldprojekt Engelskirchen ist langfristig ausgelegt. Dadurch soll auf Dauer ein einzigartiger, großflächiger und zusammenhängender Naturwald im Walbachtal entstehen. Nicht nur seltene und empfindliche Tier- und Pflanzenarten profitieren davon. Auch die CO2-Bindung, positive geländeklimatische Effekte, Wasserspeicherung und die Regeneration und der Schutz des Waldbodens werden so verbessert. Unsere Enkel und Urenkel können ihn hoffentlich erleben: Den Urwald von morgen in einem ganz besonderen Tälchen im Bergischen Land.
Anmelden zum Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden: Die Aktivitäten zur UN-Dekade stehen noch am Anfang und werden schrittweise um neue Maßnahmen erweitert. Über unseren Newsletter bleiben Sie informiert.

Ich möchte den Newsletter der UN-Dekade erhalten und akzeptiere die Datenschutzerklärung. Sie können sich jederzeit über den Link in unserem Newsletter abmelden.

* Pflichtfelder