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Kultur- und Agrarlandschaften
Wälder

Naturschutzgroßprojekt Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe

Saarland
Ziel des Projekts ist die Erhaltung und Entwicklung von orchideenreichen Kalk-Magerrasen und des äußert buntblumigen extensiv genutzten Grünlands des Bliesgaus, die im Hinblick auf ihre Flächengröße und Artenausstattung bundesweit einmalig sind. Auf engstem Raum findet sich hier eine biologische Vielfalt, wie sie in vielen Regionen Mitteleuropas nicht mehr vorkommt.
KüchenschelleFoto: NLS

Details

Projektträger:
Zweckverband Naturschutzgroßvorhaben "Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe"
Adresse:
Feldmannstr. 85
66119 Saarbrücken
Förderprogramme:
chance.natur: Bundesprogramm zur Förderung von Naturschutzgroßprojekten
Kooperationspartner:
Dem Zweckverband gehören an: Naturlandstiftung Saar, Saarpfalz-Kreis, Gemeinde Gersheim, Gemeinde Mandelbachtal
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Projektbeschreibung

Eingebettet in das sanfthügelige UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau und in direkter Nähe zu Frankreich liegt das Naturschutzgroßprojekt „Saar-Bliesgau/ Auf der Lohe“. Das Projektgebiet zeichnet sich durch die höchste Dichte besonders schützenswerter Biotope im Saarland aus: strukturreiche Hecken und alte Buchen- und Auwälder wechseln sich mit artenreichen Offenlandbiotopen ab. In engem Mosaik findet man Salbei-Glatthaferwiesen (Flachlandmähwiesen), Streuobstwiesen, Steinbrüche und Kalk-Magerrasen mit einer Fülle an Orchideen wie dem Purpur-Knabenkraut, der Puppenorchis (auch Hängender Mensch genannt) oder der Fliegen-Ragwurz. Auch Reste alter Weinberge mit Trockenmauern sind zu finden. Die artenreichen Kalk-Magerrasen locken Botaniker weit über die Grenzen Deutschlands hinaus, und auch die Ausweisung des Bliesgaus von "BirdLife International" als "Important Bird Area" unterstreichen den hohen ökologischen Stellenwert der Region. Zum Erhalt der in weiten Teilen noch kleinbäuerlich genutzten Kulturlandschaft wurde das Projekt von 1995 bis 2011 durch das Bundesförderprogramm für Naturschutzgroßprojekte unterstützt. Als die Förderung auslief, blieb der Zweckverband, der sich aus den Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal, dem Saarpfalz-Kreis und der Naturlandstiftung Saar (NLS) zusammensetzt, bestehen. Die Geschäftsführung liegt bei der NLS und dem Saarpfalz-Kreis. Insgesamt hat der Zweckverband über 600 ha Flächen erworben, die über eine Grunddienstbarkeit dauerhaft für den Naturschutz gesichert sind. Rund 80 Prozent davon sind an Landwirte verpachtet, der Rest wird über Einzelaufträge gepflegt. In den 15,5 Jahren Projektlaufzeit wurden zahlreiche Flächen, z. B. auf Kalk-Halbtrockenrasen, wieder freigestellt, damit die Orchideen wieder mehr Licht und Raum erhielten. Alleine die Heckenerstpflege war mit 63 km Gesamtlänge eine Mammutaufgabe. Steinbrüche und Streuobstwiesen wurden wiederhergestellt und alte Trockenmauern rekonstruiert. Diese haben nicht nur einen historischen und ästhetischen Wert, sondern dienen mit ihren zahlreichen Zwischenräumen auch als Rückzugsorte und Lebensräume für Reptilien und Insekten. Drei ehemalige Weinberge wurden durch Neupflanzung von Rebstöcken als Zeugnisse des früheren Weinanbaus wieder angelegt. Sie werden heute von dem Verein der „Weinbaufreunde im Bliesgau“ nach alter Methode biologisch bewirtschaftet. Ergänzend zum Naturschutzgroßprojekt wurde bei Wittersheim das „Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld“ eingerichtet. Das ehemalige bäuerliche Anwesen wird seit 1999 auf Initiative des Zweckverbandes ausgebaut. Wechselnde Ausstellungen, Informationsveranstaltungen, Lehrgänge und Modellanlagen schaffen Bewusstsein und Verständnis für die Region und ihren Naturschatz. Der kleine Schauweinberg zeigt, wie ökologischer Weinbau heute funktioniert. 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der Neuen Arbeit Saar (NAS) ein begehbares Bienenhaus in Form eines Bienenkorbes fertiggestellt, das durch informative Schautafeln zum Thema Bienen ergänzt wird.
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