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Gewässer und Auen

Projekt zu Schutz und Optimierung von Quellen und Quellbächen in Bayern

Bayern

Der Quellschutz spielt bereits seit 30 Jahren in der Gewässerschutzarbeit des LBV -Landesbund für Vogel- und Naturschutz eine zentrale Rolle. Um den Zustand dieser gefährdeten und von hochspezialisierten Arten besiedelten Lebensräume zu verbessern, arbeiten wir in ganz Bayern eng mit Behörden, Forstmitarbeitern aber auch mit Kommunen zusammen. Der Erhalt natürlicher Quellen, aber auch die Durchführung von Maßnahmen an beeinträchtigten Quellen sind ein Schwerpunkt des vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) geförderten Projektes. So wurde in den vergangenen Jahren ehemalige Trinkwasserfassungen rückgebaut und die Quellen dadurch renaturiert. Weiterhin erfolgt in ausgewählten Gemeindegebieten eine flächendeckende Erfassung von Quellen auf Kommunalgebiet. Neben praktischen Umsetzungsmaßnahmen ist insbesondere der Erhalt naturnaher Quellen und Quellbäche von größter Bedeutung. Um den Quellschutzgedanken in die Fläche zu tragen, werden Multiplikatoren eingebunden und die Öffentlichkeit durch Vorträge und Exkursionen für den Schutz dieser gefährdeten Lebensräume sensibilisiert. Die im Rahmen des Projektes erstellte und erst kürzlich überarbeitete "Handlungsanleitung für den Quellschutz" stellt auch über die Grenzen Deutschlands hinaus eine wichtige Grundlage für die Quellschutzarbeit dar.

Renaturierter Quellbach nach 1 JahrFoto: Eva Schubert (LBV)

Details

Projektträger:
LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
Adresse:
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein
Förderprogramme:

Das Projekt "Quellschutz in Bayern" wird durch das Bayerische Landesamt für Umwelt gefördert.

Kooperationspartner:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben, Bayerische Staatsforsten, Aktive der LBV-Kreisgruppen in Bayern.
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Projektbeschreibung

Seit jeher regen Quellen die Phantasie der Menschen an: So handeln viele Sagen und Märchen von Quellgeistern, Quellnymphen und Quellgöttern. Oft wurden Quellen sogar als heilige Stätten verehrt, an denen Tempel, Kapellen und Kirchen gebaut wurden. Auch heute noch gelten Quellen als Inbegriff von reinem, klarem Wasser und unberührter Natur. Leider stimmt diese Vorstellung aber nur noch selten mit der Wirklichkeit überein, denn Quellen sind stark gefährdete Biotope.

Aufgrund ihrer gleichbleibend kühlen Wassertemperaturen und des geringen Nährstoffangebots, findet man in Quellen eine hoch spezialisierte Lebensgemeinschaft. Insbesondere Insektenlarven, wie bestimmte Stein- und Köcherfliegen, oder Quellschnecken, sind auf intakte Quellbereiche als Lebensräume angewiesen. Dort besiedeln sie das Kluft-System im Grenzbereich zwischen Grund- und Oberflächenwasser. Häufig finden sich hier Relikte der letzten Eiszeit, die ausschließlich im unmittelbaren Quellbereich vorkommen. Mit dem Klimawandel und der zunehmenden Erwärmung der Erde steigt die Bedeutung dieses Lebensraums als Rückzugsgebiet für kälteliebende Arten noch weiter an. Aufgrund ihrer Nährstoffarmut und konstanten Wassertemperatur sind Quellen ein sehr guter Indikator für Veränderungen ihres Einzugsgebietes.

Der LBV engagiert sich bereits seit Anfang der 1990 er Jahre für den Quellschutz in Bayern. Dabei haben wir uns im Laufe der Jahre zu einem kompetenten Ansprechpartner in allen Fragen des Schutzes von Quelllebensräumen entwickelt. Neben zahlreichen lokalen Aktivitäten wurden auch fünf überregionale bzw. bayernweite Projekte angestoßen.

Gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt führen wir seit 2009 das Projekt „Quellschutz in Bayern“ durch. Ein wesentliches Ziel ist es, den Quellschutzgedanken an bayerische Gemeinden, Behörden und an Privateigentümer weiterzutragen. Dies geschieht nicht nur im Rahmen von Informationsveranstaltungen, sondern auch bei der Planung und Umsetzung von Quellschutzmaßnahmen oder Renaturierungen steht der LBV allen Beteiligten beratend zur Seite. Weiterhin werden in ausgewählten Gebieten gezielt Quellen erfasst, um Kenntnis über das Vorkommen und den Zustand der Quellen zu erhalten. Quellen, die sich in einem guten Zustand befinden, können so besser geschützt werden; an bereits geschädigten Quellen können, wenn möglich, Optimierungsmaßnahmen initiiert und umgesetzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes sind fachliche Themen, z.B. der Schutz von Quellmooren und Kalktuffquellen, oder die Verbesserung von Lebensbedingung seltener Quellschnecken, Quelljungfern oder der Larven des Feuersalamanders.

Die im Rahmen des Projektes erstellte und erst kürzlich überarbeitete "Handlungsanleitung für den Quellschutz" stellt auch über die Grenzen Deutschlands hinaus eine wichtige Grundlage für die Quellschutzarbeit dar.

Dokumente

Quellbroschüre_LBV_LfU.pdfGröße 1915 KB
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