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Moore und Feuchtgebiete

Preisinger Moos - Hochmoorrenaturierungen in der Moorlandschaft Pechschnait im Landkreis Traunstein, Klimaschutzprogramm Bayern 2050

Bayern

Das Moorgebiet Pechschnait liegt auf einer Hochfläche zwischen Chiemsee- und Salzachgletscher. Das Preisinger Moos ist Teil der Moorlandschaft Pechschnait. Die Renaturierung bindet Kohlendioxid im Boden und trägt zum Klimaschutz bei. Durch die Wiederherstellung eines typischen Hochmoores entsteht Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zudem speichert ein intaktes Hochmoor Regenwasser und dient dem Hochwasserschutz.

Auszug aus der Renaturierungsplanung, Darstellung der Gräben und geplanten DammstandorteFoto: Naturschutzbehörden Reg. v. Obb, UNB Traunstein

Details

Projektträger:
Naturschutzbehörden Reg. v. Obb. und Traunstein
Adresse:
Papst-Benedikt-XVI.-Platz
83278 Traunstein
Förderprogramme:

LNPR, Klip 2050

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Projektbeschreibung

Das Moorgebiet Pechschnait liegt auf einer Hochfläche zwischen Chiemsee- und Salzachgletscher, die in der Würmeiszeit (vor etwa 115.000 bis 10.000 Jahre) nicht vom Eis bedeckt war. So konnte die Moorentwicklung seit der Riß-Eiszeit (zwischen 350.000 und 120.000 Jahre vor heute) andauern. Tiefer liegenden Moore, beispielsweise die Chiemseemoore, wurden später noch von der Würmeiszeit überschürft. So erklärt sich die fürs Preisinger Moos dokumentierte Moormächtigkeit von bis zu 11 m. In den Rottauer Filzen (Chiemseemoore) oder im Wagin-ger Weitfilz werden hingegen „nur“ bis zu vier Metern gefunden.

Das Gebiet der Pechschnait ist naturschutzfachlich durch Vorkommen seltener Moorarten (bekannte Vorkommen des Hochmoorlaufkäfers, zugleich Anhang II-Art FFH-RL, oder der Zwergbirke Betula nana, nach RLB stark gefährdet) bekannt. Der gewählte Planungsumgriff gehört zum NATURA2000-Gebiet 8142-371 „Moore im Salzach-Hügelland“ (insgesamt 1308,54 ha), hier anteilig in Teilfläche 8142-371.04 (389,22 ha) liegend. Das Gebiet ist in der Flachlandbiotopkartierung als Biotop 8142-0089 (129,84 ha) geführt. Neben sehr naturnahen Bereichen fallen jedoch auch zahlreiche Entwässerungsgräben und alte Torfstiche auf (s. Reliefdarstellung in Abb. 3), so dass ein sehr heterogenes Vegetations- und Nutzungsmuster entstanden ist, das auch eine standörtliche Degradierung vermuten lässt. Dieser sollte durch gezielte Aufwertungsmaßnahmen (Entnahme nicht standortgemäßer Gehölze, Aufheben unnatürlicher Entwässerungswirkungen, sonstige Flächenpflege) entgegengetreten werden.

Im Rahmen des "Klimaschutzprogramms Bayern 2050" und der "Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie" Bayern werden Moorgrundstücke erworben, gepachtet oder mit einer Grunddienstbarkeit belegt, um sie daraufhin zu renaturieren. Es werden Entwässerungsgräben mit Dämmen verschlossen und standortfremde Gehölze entnommen, auf dass sich der moorspezifische Wasserspiegel wieder einstellen kann und die typische Moorvegetation und die für Moorstandorte spezialisierte Tierarten wieder Lebensraum finden können. Die Moorrenaturierung verhindert die weitere Zersetzung der Torfschichten und die damit verbundene Ausgasung von Kohlendioxid und fördert das Torfmooswachstum, durch welches zusätzliches Kohlendioxid aus der Atmosphäre in der Biomasse gebunden wird. Die neu entstehenden Torfschichten sind natürliche Lagerstätten für Kohlenstoff und tragen in hohem Maß zur Reduktion von Treibhausgasen bei.

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