Die Obere Treenelandschaft weist ein kleinräumiges Mosaik unterschiedlicher Lebensräume auf, die naturschutzfachlich von hohem Wert sind. Gleichzeitig sind viele Flächen aufgrund der Größe oder Beschaffenheit aus landwirtschaftlicher Sicht von geringerem Interesse. Schon zu Beginn des Großschutzprojektes standen rd. 600 ha für den Naturschutz zur Verfügung und die Umsetzung von Maßnahmen konnte sofort beginnen. Die Akzeptanz des Naturschutzes wurde durch die Präsenz des Naturschutzvereins Obere Treenelnlandschaft vor Ort und die Einbindung der Bevölkerung schnell soweit erhöht, dass die Flächensicherung relativ zügig erfolgen konnte. Es wurde versucht, Landwirten Tauschflächen als Alternativen zu beschaffen, Tierhalter aus der Region wurden als Pächter von Extensivweiden eingebunden. Die allmählichen Veränderungen in der Landschaft wurden und werden bis heute intensiv kommuniziert.
Details
- Projektträger:
- Naturschutzverein Obere Treenelandschaft e.V.
- Adresse:
- Großsolter Weg 2a
24988 Oeversee - Förderprogramme:
„chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“
Förderprogramm "Lokale Aktionen.." des Landes Schleswig-Holstein
- Kooperationspartner:
- Kurt und Erika Schrobach-Stiftung, Gemeinden: Oeversee, Tarp, Großsolt, Freienwill, Wasser- und Bodenverbände
Projektbeschreibung
Die Obere Treenelandschaft liegt im Norden Schleswig-Holsteins im Übergangsbereich der Jungmoränenlandschaft des östlichen Hügellandes zur Geest.
Das Naturschutzgroßprojekt Obere Treenelandschaft wurde in der Zeit von Juli 2000 bis Juni 2012 mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Schleswig-Holstein (15%) und der Kurt und Erika Schrobach-Stiftung gefördert. In dem gesamtstaatlich repräsentativen Projekt sind im genannten Zeitraum insgesamt rd. 7.5 Mio € Naturschutzfördermittel verwendet worden.
Das Kerngebiet des Großschutzprojektes wurde durch weichseleiszeitliche Gletschervorstöße geprägt. Die Obere Treenelandschaft zeichnet sich durch ein abwechslungsreiches Relief unterschiedlicher Lebensräume aus.
Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes wurde die Schaffung eines ausreichend großen zusammenhängenden und nach Naturschutzaspekten entwickelten Ausschnitts dieser Landschaft mit ihren kleinräumigen Wechseln zwischen Hoch- und Niedermooren, Binnendünen, Wäldern und Talräumen angestrebt.
572 Hektar Wald, Acker, Wiese und Moor konnten während des GR-Projektes für den Naturschutz gesichert werden. Bereits zu Projektbeginn standen rd. 630 ha von der Schrobach-Stiftung, der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und den beteiligten Gemeinden zur Verfügung.
Auf den erworbenen Flächen wurden die naturschutzfachlichen Ziele mittels biotopersteinrichtender und –lenkender Maßnahmen eingeleitet bzw. umgesetzt. Große Weideflächen entstanden, Vernässungsflächen, Kiesgruben und Waldbereiche wurden in eine extensive Nutzung integriert. Die Forstflächen wurden zum Naturwald umgebaut.
Die Trägerschaft des NGP wurde von dem lokalen, ehrenamtlich organisierten Naturschutzverein Obere Treenelandschaft übernommen. Der Verein zeichnet sich durch einen Vorstand aus, in dem die verschiedenen Interessen paritätisch vertreten sind. Zur Projektumsetzung wurden zwei Projektmanagerinnen in Teilzeit eingestellt.
Im Jahr 2015 sind weite Teile des Kerngebietes als Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft mit einer Größe von 1674 ha ausgewiesen worden.
Seit Abschluss des Großschutzprojektes Mitte 2012 wird die Arbeit mit Mitteln des Landes und der Schrobach-Stiftung fortgesetzt. Weitere 84 ha konnten in den folgenden 10 Jahren gesichert werden. Diverse weitere Biotopmaßnahmen sind auf den gesicherten Flächen umgesetzt worden. Der Naturschutzverein Obere Treenelandschaft wird als „Lokale Aktion“ gefördert und genießt in der Region eine hohe Akzeptanz.