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Moore und Feuchtgebiete

MoorFutures

bundeslandübergreifend

MoorFutures sind ein innovatives Instrument zur Finanzierung der Restauration von Mooren („Wiedervernässung“). Ein MoorFutures steht für eine Tonne vermiedenes Kohlenstoffdioxid aus Mooren. Das Kompetenzzentrum Ökowertpapiere des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt ist in Mecklenburg-Vorpommern die Markenrechtsinhaberin. Unternehmen und Privatpersonen können, wenn Sie MoorFutures kaufen, aktiv einen Beitrag zum Klima- und Moorschutz leisten. MoorFutures richten sich somit gezielt an Investoren, die in die Restaurierung von Mooren investieren wollen. Im Gegenzug erhalten sie "MoorFutures", also Kohlenstoffzertifikate. Aktuell werden MoorFutures-Projekte in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen umgesetzt.

Das Ziel der MoorFutures ist es, die Treibhausgas-Emissionen trockener Moore durch Wiedervernässung zu reduzieren. Das Projekt MoorFutures verbindet jedoch auch Klimaschutz und Naturschutz miteinander: In der Regel wird mit der Wiedervernässung auch eine Verbesserung des ökologischen Zustandes der Moorlandschaften erreicht, welcher sich positiv auf die Biodiversität und z. B. den Wasserhaushalt in der Landschaft auswirkt. Denn intakte Moore sind wichtiger Lebensraum für zahlreiche moortypische Pflanzen- und Tierarten und wichtig für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Polder KieveFoto: LM M-V

Details

Projektträger:
Kompetenzzentrum Ökowertpapiere, Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt
Adresse:
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Kooperationspartner:
Partner in den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg
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Projektbeschreibung

Die Wiederherstellung der Ökosystemleistungen von Moorlandschaften ist essentiell für die Klimaschutzleistung des LULUCF-Sektors. Moore haben eine wichtige Rolle im Klimaschutz und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Deutlich wird dies, anhand folgender Zahlen: Laut dem Bundes-amt für Naturschutz gibt es in Deutschland etwa 1,5 Millionen Hektar Moorfläche, was etwa 4 Prozent der Landesfläche entspricht. Bisher sind in Deutschland etwa 95 Prozent der Moore entwässert. Insbesondere Entwässerungsmaßnahmen (Melioration), also um die Moore trockenlandwirtschaftlichen nutzen zu können, haben dazu geführt, dass viele Moore ihre natürliche Funktion als Kohlenstoffsenken und Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten verloren haben. Infolge der Ent-wässerungsmaßnahmen kommt durch mikrobielle und oxidative Prozesse zu einem erheblichen Verlust von Torf, also gebundenem Kohlenstoff. Schätzungen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 53 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente aus entwässerten Mooren freigesetzt.

Das MoorFutures-Projekt versucht, diese Auswirkungen zu reduzieren, indem es die Wiedervernässung von Moorlandschaften fördert. Hierzu werden geeignete Moorflächen restauriert, indem z.B. Drainagen entfernt und Entwässerungsgräben verschlossen werden. Mit der Wasserrückhaltung, wird der Torf vernässt, die Zersetzung wird deutlich verlangsamt und es stellt sich eine Vegetation mit moortypischen Pflanzen ein. Die Besonderheit der MoorFutures ist, dass mit diesem Instrument ein breites finanzielles Engagement durch private Personen möglich wird und damit zusätzliche Mittel für die Wiedervernässung von Mooren generiert werden.

MoorFutures-Zertifikate sind international anerkannte Kohlenstoffzertifikate. Bei einem MoorFutures handelt sich um verbriefte Ökosystemleistungen, das heißt, dass jedes MoorFutures-Zertifikat für eine vermiedene Tonne Kohlenstoffdioxid steht, die nicht in die Atmosphäre gelangt. Durch den Kauf von MoorFutures können Unternehmen und Privatpersonen dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen aus Mooren zu reduzieren und gleichzeitig den Schutz und die Wiederherstellung von Mooren unterstützen. Sie können damit ihre unternehmerische Verantwortung zeigen und einen Beitrag zu den nationalen Klimazielen leisten. Die erworbenen MoorFutures-Zertifikate stellen einen Nachweis über das finanzielle Engagement dar.

MoorFutures-Projekte werden gemeinsam gestaltet, d.h. es handelt sich um regional eingebettete Klimaschutzprojekte mit lokalen Experten. Einrichtungen und Experten aus vier Bundesländern (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) arbeiten in einer Projektarbeitsgruppe und einem wissenschaftlichen Beirat zusammen. Um die Qualität der ausgewiesenen Emissionsminderungen sicher zu stellen, werden die einzelnen MoorFutures-Projekte anhand von Projektdokumenten durch eingebundene Universitäten verifiziert, d.h. bezüglich des Zustandes der Flächen, der Maßnahmen und der CO2-Bilanz beurteilt. Die Verifizierung und anschließende Validierung wird Bundesländerübergreifend umgesetzt.

Bisher konnten bereits etwa 85.000 Tonnen potentielle CO2-Reduktion generiert werden. Es wurden bereits sechs verschiedene Projektflächen einschließlich des aktuellen Projektes „Königmoor II“ wieder vernässt. Es haben dabei sowohl große Unternehmen, als auch Privatpersonen in MoorFutures investiert.

Insgesamt tragen MoorFutures dazu bei, dass jeder aktiv einen fundierten Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten kann, Klimaschutzziele (mehr als) erreicht werden und der Lebensraum der Moore nachhaltig geschützt wird.

Dokumente

Moorfutures_Methodologie-7.pdfGröße 1315 KB
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Moorfutures_Standard-4.pdfGröße 1233 KB
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