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Moore und Feuchtgebiete

MooReSax: Moorwissen umsetzen - Moorrevitalisierung in der Modellregion Westerzgebirge/Sachsen

Sachsen

Das Verbundvorhaben MooReSax umfasst die Zusammenführung und Bereitstellung von Fachinformationen zu Waldmoor-Standorten sowie die Planung, Umsetzung und Dokumentation von praxisnahen und effizienten Revitalisierungsmaßnahmen im Wald. Die Ergebnisse sollen in einem Moorentwicklungskonzept für das sächsische Mittelgebirge zusammenfließen.

Insgesamt werden zehn Moore im Landeswald aktiv wiedervernässt, um eine positive Entwicklung der wertvollen Ökosysteme anzustoßen oder den aktuellen Erhaltungszustand zu sichern, der bedingt durch den Klimawandel und die damit vermehrt auftretende Trockenheit, gefährdet ist. Der Umfang der durchzuführenden Revitalisierungsmaßnahmen richtet sich nach dem jeweiligen Ausgangszustand der Moorobjekte. Ein vegetationsökologisches Monitoring mittels Fernerkundung dokumentiert im Anschluss die Entwicklung der wiederbelebten Moore im Westerzgebirge.

Details

Projektträger:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Adresse:
Bonnewitzer Str. 34
01796 Pirna OT Graupa
Förderprogramme:

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aus Mitteln des Waldklimafonds. Zusätzliche Mittel stammen vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.

Kooperationspartner:
Staatsbetrieb Sachsenforst, Dr. Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH
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Projektbeschreibung

In Deutschland gibt es derzeit ca. 1,8 Mio. ha Moorböden. Obwohl damit nur rund 5 % der Fläche Deutschlands abgedeckt werden, ist in diesen Böden genauso viel Kohlenstoff gespeichert wie in der Biomasse aller deutschen Wälder zusammen. Eine gezielte Entwässerung der Moore führt jedoch zu einer anhaltenden Torfzersetzung und damit zu einer hohen Freisetzung von Kohlenstoff. Durch die Stabilisierung des Wasserhaushaltes kann dieser Prozess gestoppt werden und Moore weiter Kohlenstoff speichern oder gar zusätzlichen Kohlenstoff binden. Neben der Klimaschutzfunktion leisten intakte Moore durch ihre besonderen Eigenschaften auch wesentliche Beiträge zur biologischen Vielfalt und zum Ausgleich des Wasserhaushalts. Mit der Renaturierung von Mooren können daher oft Synergieeffekte für die Ziele des Natur-, Boden- und Gewässerschutzes sowie für Klimaschutz und Klimaanpassung erzeugt werden. Sachsenforst begleitet und unterstützt bereits seit Jahrzehnten Moorprojekte. Das aktuelle Verbundvorhaben „MooReSax - Moorwissen umsetzen - Moorrevitalisierung in der Modellregion Westerzgebirge/Sachsen“ läuft bereits seit Juni 2021 und wird federführend vom Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft geleitet. Der Verbundpartner Dr. Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH bietet die notwendige moorhydrologische Expertise bei der Revitalisierung der degradierten erzgebirgischen Moore.

Ein Ziel des Projektes ist die Planung und Umsetzung von beispielhaften Wiedervernässungsmaßnahmen in 10 Mooren im Westerzgebirge. Die Revitalisierungsmaßnahmen führen zu einem Rückhalt des Niederschlagswassers im Moor. Dadurch wird die Funktionalität des Ökosystems wiederhergestellt und der Lebensraum mit seinen typischen Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen kann sich wieder natürlich entwickeln. Bereits 2021 wurden die Wiedervernässungsmaßnahmen im Heuschuppenmoor (FoB Eibenstock) erfolgreich abgeschlossen. Mittels Baggereinsatz wurden dazu an festgelegten Stellen Gräben mit Torf verfüllt und das Wassereinzugsgebiet des Moores mit Hilfe von Durchlässen wieder angebunden. In weiteren Mooren finden vorbereitende Arbeiten und Planungen statt, die teils unmittelbar vor der Ausschreibung stehen. Neben dem maschinellen Einsatz wird auch der händische Verbau von Holzsperren innerhalb des Projektes getestet. Sachsenforst setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit dem Bergwaldprojekt e.V. und dem organisierten Freiwilligeneinsatz.

Zum Planungsprozess gehört u.a. die Abstimmung mit dem Projektpartner Dr. Dittrich & Partner Hydro-Consult GmbH zur Moorhydrologie und die Stauplanungen inklusive Kartierung sensibler Bereiche und gefährdeter Arten. Nicht zuletzt ist die Zusammenarbeit mit den Forstbezirken sowie die Koordination intensiver Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse mit Naturschutz- und Wasserbehörden wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Eine weitere Aufgabe ist die Zusammenführung von Fachinformationen zu Waldmoor-Standorten im Westerzgebirge und die Bereitstellung für einen breiten Anwenderkreis. Ein wesentliches Projektziel ist schließlich die Erarbeitung eines Moorentwicklungskonzeptes für das sächsische Mittelgebirge inklusive Handlungsleitfaden und Maßnahmenkatalog. Damit sollen die gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse über die Projektlaufzeit hinaus nachhaltig Wirkung entfalten.

Die Entwicklung der Vegetationsstrukturen ist für die Bewertung von Regenerationsprozessen von großer Bedeutung. Dieses vegetationsökologische Monitoring mittels Methoden der Fernerkundung ist Hauptbestandteil des Projektes. Darüber hinaus steht auch das Monitoring der Gewässergüte (DOC - dissolved organic carbon) und des Wasserstandes an ausgewählten Punkten im Fokus von MooReSax.

Um die Treibhausgasemissionen der Moore und die Veränderungen nach erfolgter Revitalisierung besser verstehen zu können, wurde in eines der erzgebirgischen Moore eine Intensivmessstation des Thünen-Institut für Waldökosysteme installiert. Dies erfolgte im Rahmen des bundesweiten Projektes „Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz im Bereich Wald (MoMoK-Wald)“. Die Messergebnisse von MoMoK-Wald dienen dazu, die Entwicklung der Treibhausgasbilanz von wiedervernässten Mooren genauer zu bewerten.

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