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Moore und Feuchtgebiete
Kultur- und Agrarlandschaften

LIFE-IP Conservation of wet grassland breeding bird habitats in the Atlantic Region

Niedersachsen

Das Hauptziel des im Rahmen des LIFE-Programms geförderten Projekts "LIFE IP GrassBirdHabitats" ist die Verbesserung des Erhaltungszustands von Brutvögeln des Feuchtgrünlands, wie Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel.

Zentrale Maßnahme ist die Wiederherstellung und Entwicklung von 21.000 Hektar Feuchtwiesen mit guten Habitatstrukturen für Wiesenvögel, um die Anzahl der Brutpaare und deren Bruterfolg in Deutschland und in den Niederlanden zu steigern. Auch in den Rast- und Überwinterungsgebieten sollen Lebensräume ökologisch aufgewertet werden, um die Rückkehrraten der Vögel zu erhöhen.

Ein weiteres Ziel ist die Stärkung und Vernetzungen der Schutzbemühungen auf nationaler und internationaler Ebene. Ein international abgestimmtes Schutzkonzept wird als Strategischer Plan erarbeitet und zur Umsetzung vorbereitet. Hierbei stehen neben den Brut- und Überwinterungsgebieten auch die Rastgebiete der Wiesenvögel im Fokus. Für den Aufbau erforderlicher Kapazitäten für den Wiesenvogelschutz sollen im Rahmen des Projekts zusätzlich zu den Projektmitteln in Höhe von 27 Millionen Euro zwischen 2020 und 2030 weitere 350 Millionen Euro akquiriert werden. Für die langfristige Sicherung der Bewirtschaftung von artenreichen, aber wenig profitablen Nass- und Feuchtwiesen werden im Rahmen eines „Business Models“ Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und vorgeschlagen. Die begleitende Untersuchung sozioökonomischer Aspekte beleuchtet die regionalen Impulse, die durch das Projekt ausgelöst werden.

Uferschnepfe auf überstauter FlächeFoto: NLWKN

Details

Projektträger:
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Adresse:
Archivstrasse 2
30169 Hannover
Förderprogramme:

EU-Umweltprogramm LIFE; Land Niedersachsen

Kooperationspartner:
Niedersächsischer Landesbetrieb Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Heinrich Belting
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Projektbeschreibung

Im Frühling zur Brutzeit gehören die Balzrufe der Wiesenvögel, wie Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Brachvogel und Bekassine zu den weiträumigen, feuchten, von Grünland geprägten Landschaften der Marschen und Niederungen in Nordwestdeutschland und in den Niederlanden. Mit dem Wandel der Landnutzung über Jahrzehnte wird es im Frühling jedoch immer stiller in dieser Landschaft. Nicht nur der Wandel der Landnutzung in den Brutgebieten, sondern auch in den europäischen Rastgebieten und in jüngster Zeit auch in den Überwinterungsgebieten in Afrika spielt dabei eine entscheidende Rolle. Entwässerung, Intensivierung durch Monokulturen, zunehmenden Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden und daraus resultierende hohe Verluste durch Prädation tragen zum qualitativen und quantitativen Schwund von Lebensräumen für Wiesenvögel bei. Die Folge: Seit Jahrzehnten sinkt die Anzahl der Brutvögel, auch deren Bruterfolg hat dramatisch abgenommen.

Um den anhaltenden negativen Bestandstrend zu bremsen und umzukehren sind strategische Maßnahmen zur Erhaltung der Feuchtgebiete in der atlantischen Region erforderlich, die sowohl Brut- und Rastgebiete von Wiesenvögeln als deren Überwinterungsgebiete in Westafrika umfassen. Wichtige Impulse dafür sollen die mit dem IP-Projekt geförderten Personalkapazitäten setzen.

Im Rahmen des Projektes ist geplant:

• 21.000 ha artenreicher Lebensräume für Feuchtgrünland-Brutvögel in den Niederlanden und Deutschland zu schaffen. 2.000 ha sollen dafür zusätzlich vom Land Niedersachsen erworben werden. Aktuell wurden bereits Maßnahmen auf 240 ha in mehr als 10 Gebieten durch die Akquirierung weiterer Fördermittel angeschoben und 68 ha Flächen für den Wiesenvogelschutz erworben.

• einen Strategieplan zur Wiederherstellung stabiler Wiesenvogelbestände in der Atlantischen Region zu erarbeiten und abzustimmen. Der Plan für die Wiesenvogelgebiete Deutschland steht vor der Publikation, die Abstimmung mit Akteuren in europäischen Nachbarländern sind bereits gestartet.

• ein Geschäftsmodell für eine wiesenvogelfreundliche Landwirtschaft zu entwickeln. Hierzu sind bereits zahlreiche Runde Tische mit Landwirten am Dümmer durchgeführt worden.

• ein wirksames Prädationsmanagement einzuführen. Grundlage sind umfangreiche Untersuchungen am Dümmer, deren Ergebnisse bereits in den ersten anderen Gebieten erprobt werden.

• Fördermittel für die Bewirtschaftung von Feuchtgrünland von aktuell weniger als 10 Mio. EUR auf 353 Mio. EUR aufzustocken, einschließlich 50 Mio. EUR für den Landerwerb. In den letzten Jahren wurden zusätzliche 180 Mio EUR für den Wiesenvogelschutz eingesetzt.

• finanzielle und personelle Kapazitäten für nachhaltige Schutzbemühungen in einem internationalen Netzwerk (Deutschland, Niederlande, Senegal) aufzubauen.

• Im Senegal Reisanbausysteme zu entwickeln und zu erproben, die für Vögel vorteilhaft und für Landwirte rentabel sind.

Das Niedersächsische Umweltministerium als Projektträger hat die Staatliche Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Partner in Niedersachsen sind die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und das Büro Bio-Consult Osnabrück. Projektpartner in den Niederlanden sind die Universität Groningen, die Provinz Friesland, die landwirtschaftliche Kooperative Collectief Súdwestkust (SWK) und der Naturschutzverband BondFrieseVogelWachten (BFVW).

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