Zurück zu Projektliste
Moore und Feuchtgebiete

Insekten beleben Moore

Niedersachsen

Auch nach der Wiedervernässung bleiben ehemalige Torfabbauflächen häufig große, homogene Flächen, die artenarm und nahezu blütenfrei sind. Es entstehen Lebensräume mit wenigen Insektenarten, die viele Jahrzehnte stabil bleiben können. Damit bleiben auf großer Fläche hervorragende Potenziale zur Förderung von Insekten, die durch Nährstoffarmut und ausbleibende konkurrierende Nutzung entstehen, ungenutzt.

Ziel des Projektes ist es, die Lebensbedingungen für Insekten auf stark degradierten Hochmoorstandorten erheblich und dauerhaft zu verbessern. Durch die Schaffung geeigneter Kleinstlebensräume und das gezielte Einbringen von Pflanzen aus lokalem Spendermaterial sollen ehemalige, wiedervernässte Abtorfungsflächen im Naturschutzgebiet „Totes Moor“ bei Hannover beispielhaft entwickelt werden. In sechs Jahren Projektlaufzeit werden in einem experimentellen Ansatz Maßnahmen zur Entwicklung insektenfreundlicher Habitatstrukturen auf Flächen mit unterschiedlichen Standortbedingungen erprobt und die gewonnenen Erfahrungen großflächig umgesetzt.

Mit dem Projekt soll struktur- und insektenreiches, lebendes Hochmoor auf großer Fläche geschaffen werden, das seine Funktion als Lebensraum sowie Kohlenstoffsenke und -speicher wieder erfüllen kann. Maßnahmenbegleitend soll ein Leitfaden entwickelt werden, der unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standortbedingungen und Vernässungsmöglichkeiten die jeweiligen Renaturierungsmaßnahmen vorstellt und bundesweit Anwendung finden kann.

Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda)Foto: L. Zoch

Details

Projektträger:
Region Hannover - Dezernat Umwelt, Klima, Planung und Bauen - Fachbereich Umwelt
Adresse:
Hildesheimer Straße 20
30169 Hannover
Förderprogramme:

Das Projekt "Insekten beleben Moore" wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Kooperationspartner:
Leibniz Universität Hannover, Institut für Umweltplanung
Bei dieser Karte handelt es sich um einen externen Inhalt, der über den Maps-Dienst von Google bereitgestellt wird. Mit Ihrem Einverständnis bestätigen Sie, das wir Sie mit den Servern von Google verbinden dürfen, um die Karte anzuzeigen.
Karte anzeigen

Projektbeschreibung

Ziel des Projektes ist es, die Lebensbedingungen für Insekten auf stark degradierten Hochmoorstandorten erheblich und dauerhaft zu verbessern. Durch die Schaffung geeigneter Kleinstlebensräume und das gezielte Einbringen von Pflanzen aus lokalem Spendermaterial sollen ehemalige, wiedervernässte Abtorfungsflächen im Naturschutzgebiet "Totes Moor" bei Hannover beispielhaft entwickelt werden. In sechs Jahren Projektlaufzeit (2020-2026) werden in einem experimentellen Ansatz Maßnahmen zur Entwicklung insektenfreundlicher Habitatstrukturen auf Flächen mit unterschiedlichen Standortbedingungen erprobt. Die gewonnenen Erfahrungen werden großflächig im Toten Moor umgesetzt. Auf diese Weise sollen die Besiedlung durch typische Insektenarten der Hochmoore gefördert und ihre Bestände langfristig gestärkt werden.

Das Besondere im Hochmoor ist, dass sich Wasser- und Landflächen auf sehr kleinem Raum abwechseln. Deshalb finden sich hier nebeneinander sowohl im Wasser lebende Tiere (z.B. Wasserkäfer und Libellenlarven) als auch solche, die in trockenen Bereichen leben (z.B. Ameisen, Laufkäfer, Heuschrecken und Tagfalter). Mit den Maßnahmen im Projekt sollen diese unterschiedlichen Insektenarten und die für sie passenden Lebensraumstrukturen gefördert werden.

Auf den ebenen und strukturarmen Torfabbauflächen wird durch Geländemodellierung eine Vielzahl von Lebensräumen initiiert. So können über die unterschiedlichen Geländehöhen verschiedene Wasserstände und damit günstige Bedingungen für unterschiedliche Arten entstehen. In trockeneren Bereichen werden dauerhaft wasserführende Senken angelegt, um Lebensraum für im Wasser lebende Arten zu schaffen. Auf überstauten Flächen werden zur Wasserberuhigung Baumstämme und Reisig eingebracht, um die natürliche Verlandung und anschließende Entwicklung als wachsendes Moor zu ermöglichen.

Viele Insektenarten der Hochmoore sind auf das Vorkommen bestimmter Pflanzenarten angewiesen. Deshalb werden auf Flächen ohne Vegetation oder mit geringer Pflanzenvielfalt Initialpflanzen gesetzt. Hierfür werden Setzlinge, Ableger sowie Saat- und Mahdgut hochmoortypischer Gefäßpflanzenarten nahegelegener Spenderflächen ausgebracht. Hiervon ausgehend können sich die Pflanzen selbständig ausbreiten. Ergänzend zu den Gefäßpflanzen werden Schlenken- und Bult-Torfmoose eingebracht, die ebenfalls aus lokaler Herkunft stammen.

Für die Umsetzung der Projektmaßnahmen ist die untere Naturschutzbehörde der Region Hannover zuständig. Umweltbildungsmaßnahmen sollen ergänzend das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung der Hochmoore und der Insektenwelt stärken. Über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Moor-Akteuren soll das Verständnis über die Chancen des Insektenschutzes bei Hochmoor-Renaturierungen wachsen. Die Entwicklung der Maßnahmenflächen wird vom Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover fortlaufend beobachtet und ausgewertet. Das Institut untersucht die Bestandsentwicklung ausgewählter Zielarten verschiedener Insektengruppen (Käfer, Libellen, Tagfalter, Heuschrecken, Ameisen) ebenso wie die Entwicklung der Vegetation und der Umweltbedingungen. Alle Arbeiten finden in enger Zusammenarbeit der beiden Projektpartner statt, um Zwischenergebnisse umgehend in die weitere Maßnahmenumsetzung einfließen lassen zu können.

Mit dem Projekt soll großflächig struktur- und insektenreiches lebendes Hochmoor geschaffen werden, das seine Funktion als Lebensraum sowie als Kohlenstoffsenke und -speicher wieder erfüllen kann. Maßnahmenbegleitend soll ein Leitfaden entwickelt werden, der unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standortbedingungen und Vernässungsmöglichkeiten die jeweiligen Renaturierungsmaßnahmen vorstellt und bundesweit Anwendung finden kann.

Das Projekt "Insekten beleben Moore" wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Dokumente

Schild_InsMoor.pdfGröße 775 KB
Download
Flyer_InsMoor.pdfGröße 1480 KB
Download
Anmelden zum Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden: Die Aktivitäten zur UN-Dekade stehen noch am Anfang und werden schrittweise um neue Maßnahmen erweitert. Über unseren Newsletter bleiben Sie informiert.

Ich möchte den Newsletter der UN-Dekade erhalten und akzeptiere die Datenschutzerklärung. Sie können sich jederzeit über den Link in unserem Newsletter abmelden.

* Pflichtfelder