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Gewässer und Auen
Wälder

EmsLand - Auenentwicklung an der Ems zwischen Salzbergen und Dörpen

Niedersachsen

Das Projekt "EmsLand" hat die Erhöhung der Biotopvernetzung im Auen - und Uferbereich der Bundeswasserstraße Ems sowie die Förderung der Auendynamik zum Ziel. Dazu sollen innerhalb des Vorhabens 18 bereits geplante Maßnahmen zur Wiederherstellung und Diversifizierung auentypischer Lebensräume, zur Quervernetzung von Fluss, Ufer und Aue, zur Renaturierung von Zuflüssen der Ems und zur Förderung einer naturnahen Wasserstanddynamik umgesetzt werden. Dabei handelt es sich im Einzelnen um die Anlage und Entwicklung von neuen Auengewässern, Sekundärauen, Feuchtwiesen und Auwäldern und die naturnahe Entwicklung von Zuflüssen. Weitere zielführende Maßnahmen sollen innerhalb der Projektlaufzeit durch eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der lokalen Akteure wie zum Beispiel der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, den Unterhaltungsverbänden, den örtlichen Vereinen und Landnutzern geplant und umgesetzt werden. Zur dauerhaften Sicherung der Projektziele sind der Erwerb von Maßnahmenflächen, Vertragsnaturschutzmaßnahmen auf Privatflächen sowie besucherlenkende und akzeptanzfördernde Maßnahmen geplant. Damit leistet das Projekt "EmsLand" durch die Renaturierungsmaßnahmen in der Aue und den zufließenden Gewässern einen bedeutenden Beitrag zur Auenentwicklung und Auendynamik an der Ems.

Altarm Ems, Mehringer HeideFoto: Landkreis Emsland

Details

Projektträger:
Landkreis Emsland, Ordeniederung 1, 49716 Meppen
Adresse:
Ordeniederung 1
49716 Meppen
Förderprogramme:

Blaues Band Deutschland - Auen, gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie des Landes Niedersachsen

Kooperationspartner:
-
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Projektbeschreibung

Ausgangslage:

Die Ems ist als kleinster Strom Deutschlands Teil der Gebietskulisse des Förderprogramms Auen im Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland (BBD)“ und damit für die Umsetzung von Maßnahmen im Sinne des BBD von bundesweitem Interesse.

Die Entwicklung und Planung der Maßnahmen des Projektes „EmsLand“ soll, anders als bei vielen anderen Projekten üblich, nicht extern vergeben werden, sondern explizit durch eine Projekt-AG der maßgeblichen lokalen und regionalen Akteure erarbeitet werden. Dazu zählen der Landkreis Emsland, die zuständigen Unterhaltungsverbände, der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK Niedersachsen) und der Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. (LFV Weser-Ems e.V.). Dies ist möglich, da die Zusammenarbeit der Akteure im Landkreis Emsland beinahe idealtypisch gut funktioniert, so dass durch dieses Vorgehen ermöglicht werden soll, den Abstimmungsprozess bereits vollumfänglich in den Planungsprozess zu integrieren. Durch die AG soll sichergestellt werden, dass am Ende unmittelbar realistisch umsetzbare Maßnahmen verbleiben, die Akzeptanz finden und ohne Bedenken oder weiteren Abstimmungsbedarf direkt umgesetzt werden können.

Um parallel zu den AGs auch bereits mit der Umsetzung von Maßnahmen beginnen zu können, wurden für das Projekt im Vorfeld 18 „sichere Maßnahmen“ ausgewählt, die aus naturschutzfachlicher Sicht zielführend und aufgrund der Flächenverfügbarkeit direkt umsetzbar sind.

Die innerhalb des Projektzeitraumes von den AG zusätzlich entwickelten „weiteren“ Maßnahmen sollen parallel bereits in die Planungs- und Umsetzungsphase gehen und nach einer positiv beschiedenen Aufstockung ebenfalls umgesetzt werden.

Projektgebiet:

Die Ems ist Teil der Schwerpunktgewässer des landesweiten Natur- und Fließgewässerschutzes in dem Aktionsprogramm „Gewässerlandschaften“ des Landes Niedersachsen. Sie ist ein sandgeprägter Fluss der norddeutschen Tiefebene mit charakteristischen, vielfältigen Fluss- und Auenhabitaten und Lebensraum für eine Vielzahl von wildlebenden Tieren und Pflanzen.

Das Projektgebiet erstreckt sich rechts- und linksseitig der Ems von Salzbergen bis Dörpen von Flusskilometer 51,5 bis 212. Die Fläche des Projektgebietes beträgt ca. 16.500 ha und liegt im Überschwemmungsgebiet der Ems im Landkreis Emsland.

Ziele:

Das vorliegende Projekt verfolgt das Ziel die Ems als wichtigste Biotopverbundachse des Emslandes und einer damit verbundenen entsprechenden Bedeutung auch auf regionaler, Landes-, Bundes- und auf EU-Ebene (Kohärenz der Natura 2000-Gebiete; hier FFH+VSG „Ems“) in seiner Biotopverbundstruktur zu stärken, Raum für die Auenentwicklung und Auendynamik sowie Retentionsraum zu schaffen und die Durchgängigkeit zwischen Fluss- und Nebengewässer zu gewährleisten. Das Vorhaben ist zunächst auf eine Dauer von sechs Jahren ausgelegt.

Nach Abschluss des Projektes sollen Trittsteine oder lineare Verbundelemente möglichst alle bestehende Kernbiotope im Projektgebiet miteinander vernetzen, die Biodiversität nachhaltig fördern und so einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Lebensräume und Arten der Ems und ihrer Auen dauerhaft zu erhalten.

Dabei können durch das Projekt „EmsLand“ auch bereits bestehende und abgeschlossene Vorhaben in das ökologische Netz integriert werden.

Geplante Maßnahmen:

Die geplanten „sicheren“ Maßnahmen lassen sich in drei Kategorien einteilen:

a) Auengewässer/Auenstrukturen:

Auengewässer/Auenstrukturen entwickeln/anlegen

Entwicklung: Durch den Einbau von Totholz und Hartsubstrat soll in 10 Auengewässern auf einer Gesamtläge von 11.100 m die Eigendynamik gefördert und die Strukturdiversität erhöht werden.

Anlage: Durch Neuanlage von 8 temporären und dauerhaft wasserführenden Auengewässern mit eigendynamischer Entwicklung auf einer Gesamtfläche von 83.500 m2 und einer Aushubmenge von 125.250 m3 sollen neue Auenlebensräume geschaffen werden.

b) Wasserhaushalt:

Vorland abtragen/Sekundärauen anlegen

Durch Anlage von 2 Sekundärauen auf einer Gesamtfläche von 14.000 m2 und einer Aushubmenge von 21.000 m3 soll ein naturnahes Ausuferungsvermögen sollen auentypische Flachwasserzonen und naturnahe Gewässerverläufe hergestellt werden.

Durch Vorlandabtragungen sollen Feuchtwiesen und Röhrichte entwickelt werden.

c) Auennutzung:

Auwald erhalten/entwickeln

Durch 3 bauliche Maßnahmen (Anlage von Flutrinnen) auf einer Gesamtfläche von 12.500 m2 sollen die hydromorphologischen Verhältnisse für die Auwalderhaltung und -entwicklung verbessert werden.

Mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen leistet das Projekt “EmsLand“ einen bedeutenden Beitrag zur Biodiversität und zum Biotopverbund sowie zum Klima- und Hochwasserschutz.

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