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Wälder

Entwicklung naturnaher Eichenwälder für die Laubholz-Säbelschrecke und andere gefährdete Insektenarten

bundeslandübergreifend

Eichen-Hainbuchenwälder sind von besonderer Bedeutung für die biologische Vielfalt, da sie zahlreichen Insekten einen wertvollen Lebensraum bieten. Die Laubholz-Säbelschrecke ist eine von vielen Insektenarten, die in naturnahen Eichen-Hainbuchenwäldern vorkommen. Jungtiere schlüpfen in Bodennähe und wandern während ihrer Entwicklung immer weiter nach oben, erwachsene Tiere halten sich in den Baumkronen auf. Dort singen sie im Ultraschallbereich. Aufgrund dieser versteckten Lebensweise gab es bislang kaum gesicherte Informationen zu Bestandstrends und genauen Habitatpräferenzen. Eines der Ziele im Projekt ELSA ist, diese Wissenslücken durch systematische Untersuchungen zu schließen. Auf Basis der neu gewonnenen Erkenntnisse wird ein Leitfaden zum Schutz der Laubholz-Säbelschrecke und ihrer Lebensräume erstellt und auf ausgewählten Flächen ab Sommer 2023 ein geeigneter Umbau von ehemaligen Fichtenforsten hin zu artenreichen Eichenwäldern initiiert. Projektgebiet ist Rheinland-Pfalz und das südliche Nordrhein-Westfalen.

Laubholz-SäbelschreckeFoto: Markus Sehnal

Details

Projektträger:
Universität Trier
Adresse:
Universitätsring 15
296 Trier
Förderprogramme:

Gefördert im Bundesprogramm biologische Vielfalt mit Mitteln des BMUV und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

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Projektbeschreibung

Naturnahe Eichenwälder sind artenreiche Lebensräume, in denen zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu finden sind, wie z.B. Mittelspecht (Dendrocopos medius), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilartrix), Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne), Blauer Eichen-Zipfelfalter (Neozephyrus quercus), Heldbock (Cerambyx cerdo), Hirschkäfer (Lucanus cervus) und Waldgrille (Nemobius sylvestris). Auch die Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda) kommt in diesen Lebensräumen vor. Sie steht im Zentrum des Projekts ELSA.

Eichen-Hainbuchenwälder (Carpinion betuli) gehören zur natürlichen Vegetation Deutschlands und kommen von der planaren bis zur kollin-submontanen Stufe vor. Sie sind vor allem dort zu finden, wo die Konkurrenz durch die Buche herabgesetzt ist wie etwa auf staunassen Standorten oder an Standorten, die durch Nieder- oder Mittelwald-Bewirtschaftung geprägt wurden. Sie sind meist durch eine gut entwickelte Strauchschicht geprägt und haben eine artenreiche Krautschicht. In den ersten beiden Projektjahren konnten wir herausfinden, dass genau dieser Strukturreichtum für das Vorkommen der Art besonders wichtig ist.

Im Projekt sollen zum einen die notwendigen Informationen für den Schutz der farbenfrohen Heuschreckenart gesammelt werden. Hierfür wurden aus früheren Untersuchungen bekannte Vorkommen der Art in einem ihrer deutschen Verbreitungsschwerpunkte (Rheinland-Pfalz und südliches Nordrhein-Westfalen) überprüft und ihre Habitatpräferenzen analysiert. Des Weiteren wird die Eignung verschiedener Nachweismethoden und -zeiten für ein Monitoring getestet. Außerdem werden die Auswirkungen von bisherigen Naturschutzmaßnahmen auf die Laubholz-Säbelschrecke untersucht. Und schließlich werdeb in Kooperation mit Naturschutzbehörden, Forstämtern und Privatwaldbesitzern geeignete Habitate für die Art geschaffen, optimiert und ihre Konnektivität verbessert. Alle Maßnahmen werden durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, um ein Bewusstsein für die Bedeutung der Art und ihres Lebensraumes zu schaffen.

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