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Gewässer und Auen

Vielfalt in Geest und Moor

Niedersachsen
Im Rahmen des Projektes "Vielfalt in Geest und Moor" wird gerade die Anlage einer Sohlengleite geplant, welche die Durchgängigkeit der Visbeker Aue herstellen wird. Das ökologisch wertvollste Nebengewässer der Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist die Visbeker Aue, ein kiesgeprägter Geestbach, der als Hauptgewässer 1. Priorität im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem eingeordnet ist. Bei Aumühle befindet sich eine alte Stauanlage, die ein absolutes Aufstiegshindernis für alle wassergebundenen Arten darstellt. Bei Herstellung der Durchgängigkeit wird ein Biotopverbund für Neunaugen, Meerforellen und Lachse von der Nordsee über Weser und Hunte in die Aue hergestellt. Damit können 27 Km Fließgewässer im Oberlauf der Aue angeschlossen werden. Das Projekt „Vielfalt in Geest und Moor“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Land Niedersachsen aus dem Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (vertreten durch den NLWKN).
Die gestaute Visbeker AueFoto: Tilla Schulte Ostermann

Details

Projektträger:
Landkreis Oldenburg
Adresse:
Delmenhorster Straße 6
27793 Wildeshausen
Förderprogramme:
Das Projekt „Vielfalt in Geest und Moor“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Land Niedersachsen aus dem Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (vertreten durch den NLWKN).
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Projektbeschreibung

Das ökologisch wertvollste Nebengewässer der Hunte zwischen Wildeshausen und Oldenburg ist die Visbeker Aue, ein kiesgeprägter Geestbach, der als Hauptgewässer 1. Priorität im Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem eingeordnet ist. Im Unterlauf zwischen dem Stau Aumühle und der Einmündung zur Hunte wurden in den letzten Jahren bei Elektrobefischungen unter anderem Lachse, Meerforellen und Neunaugen gefunden, die hier ihre Laichplätze haben. Damit übernimmt der rund 3 km lange Unterlauf der Visbeker Aue eine wichtige Funktion für die potenzielle Wiederbesiedlung anderer Gewässerstrecken im Einzugsgebiet der Hunte. Im weiteren Verlauf zum Quellgebiet der Aue befindet sich die Stauanlage Aumühle, an der ein Kleinwasserkraftwerk betrieben wird. Sie stellt ein absolutes Aufstiegshindernis für Fische und wirbellose Tiere in die oberhalb liegenden 27 km langen Gewässerabschnitte dar, die im FFH- Gebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ liegen. Diese Gewässerabschnitte der Aue und ihrer Quellflüsse Engelmannsbäke und Twillbäke zeichnen sich durch naturnahe Strukturen mit der Strukturgüteklasse 2 auf großer Länge aus. Ein 1,2 km langer Teilabschnitt wurde sogar mit Strukturgüteklasse 1 bewertet und ist daher eine Besonderheit bei den ansonsten stark anthropogen überprägten Gewässern der nordwestdeutschen Region. Über die Twillbäke besteht zudem eine Verbindung in ein weiteres Naturschutzgebiet und Natura 2000 – Gebiet, das im Landkreis Vechta gelegene „Herrenholz“ – die Bäken der Endeler und Holzhauser Heide haben also auch im Biotopverbund für andere Schutzgebiete eine essentielle Funktion. Dabei soll die Passierbarkeit für Fischpopulationen und Wasserorganismen in beide Richtungen erreicht werden, um die ökologisch wertvollen und langen Fließgewässerabschnitte des FFH-Gebietes bis in die Quellregionen mit dem Unterlauf der Aue zu verbinden. Ebenso wie die Aufstiegsmöglichkeiten für Fische und andere Gewässerorganismen wird bei der Planung also auch die schädigungsfreie Abstiegsmöglichkeit berücksichtigt. Nur so können z.B. junge Lachse (Smolts) in Richtung Meer abwandern und als erwachsene Fische zum Laichen zurückkehren. Eine gute Passierbarkeit in beide Richtungen stellt die Grundvoraussetzung für die Etablierung einer Fischpopulation dar, die sich selbstreproduzierend in der Visbeker Aue bis zum Quellbereich langfristig halten kann. Bei Herstellung der Durchgängigkeit wird ein Biotopverbund für Neunaugen, Meerforellen und Lachse von der Nordsee über Weser und Hunte in die Aue hergestellt. Diese Durchgängigkeit der Visbeker Aue kann über die Anlage einer Sohlengleite erreicht werden, die sich zur Zeit im Planungsprozess befindet. Das alte Stauwehr diente dem Betrieb eines Sägewerkes, das unter Denkmalschutz steht. Im Wandel der Zeiten haben die Mühlen zum Mahlen von Korn und Knochen, als Sägewerke und Wasserkraftwerke für die Stromerzeugung an Bedeutung verloren. Im gleichen Zeitraum stieg das Bewusstsein für die ökosystemaren Zusammenhänge und das Verständnis, dass der Verlust an Arten und Lebensräumen und damit der Verlust an genetischer Vielfalt untrennbar mit unserem menschlichen Wohlergehen verbunden ist. Aus diesem Grund soll die Geschichte der Mühlen in der Region aufgearbeitet werden um sie öffentlich zugänglich zu machen und auch den jetzt erforderlichen Umbau nachvollziehbar zu machen. Es gibt schon einen ausgeschriebenen Radweg („WasserMühlen-Tour“), den der Naturpark Wildeshauser Geest zum Thema Mühlen in der Region bewirbt. Dieser schließt die Mühlen bei Gut Altona, die Lohmühle, die Heinefelder und Moorbecker Mühle ein. Im näheren Umkreis befinden sich neben der Aumühle noch zahlreiche weitere Mühlen: z. B. die Ostrittrumer Mühle, und die Mühlen an den Quellflüssen der Aue, an der Engelmannsbäke und Twillbäke im Oberlauf im FFH-Gebiet: Hubertusmühle, Bullmühle (nicht mehr erhalten), Stüvenmühle, Neumühle und Kokenmühle. Als Geschichtsdokumente verdienen diese Bauwerke, die mit den Fließgewässern eng verbunden sind, eine hohe kulturhistorische Wertschätzung.
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