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Städte und urbane Landschaften
Gewässer und Auen

Strukturmaßnahmen für die naturnahe Entwicklung des Neckars und Wiederanbindung der Feudenheimer Au, Mannheim / BA 1 - Projektphase Nord

Baden-Württemberg

Das rd. 44 ha große Landschaftsschutzgebiet "Feudenheimer Au" in Mannheim wurde in den letzten Jahrzehnten vorrangig durch die konventionelle Landwirtschaft genutzt. In Anlehnung an die historische und ökologische Bedeutung der Au wurde bis zur Bundesgartenschau im Jahr 2023 (BUGA 23) eine ökologische Aufwertung vollzogen: ein naturnahes Gewässer (See), das mittels eines kleinen Bachlaufes entlang des ursprünglichen Neckarverlaufs gespeist wird, wurde realisiert. So sind in der Au gemäß ihrer ursprünglichen Funktion wieder wichtige Biotopstrukturen und Habitate, z.B. für Insekten, Vögel, Fledermäuse und Reptilien, entstanden.

Perspektivisch wird die Au in den nächsten Jahren an den Neckarkanal angeschlossen, sodass der durch die Maßnahme entstandene See in der Au mit Neckarwasser gespeist wird.

Au-Gewässer in der Feudenheimer AuFoto: BUGA23

Details

Projektträger:
Stadt Mannheim, Eigenbetrieb 76
Adresse:
Spinelliplatz 4
68259 Mannheim
Förderprogramme:

Land Baden-Württemberg, RP Karlsruhe, Zuwendung für wasserwirtschaftliche Vorhaben nach FrWw 2015 - Wasserbau und Gewässerökologie

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Projektbeschreibung

Der heutige Verlauf des Neckars sowie die Nutzung als Wasserweg wurden mit dem Durchstich der Feudenheimer Neckarschleife im 17. und 18. Jahrhundert festgelegt. Der abgetrennte, nördliche Teil der Feudenheimer Neckarschleife ist noch heute im Stadtbild durch das Landschaftsschutzgebiet „Feudenheimer Au“ gut zu erkennen. Ebenfalls zeigt der Name „Feudenheimer Au“ den Bezug zur ursprünglichen Neckarlage. Im Rahmen der BUGA 23 ist die Gelegenheit ergriffen worden, die abgeschnittene Neckarschleife im urban geprägten Raum naturnah zu entwickeln, Flächen in der Feudenheimer Au aufzuwerten und somit auch Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen.

Das neu entstandene Au-Gewässer, ein 2,5 ha großer See, ist im nördlichen Teil der Feudenheimer Au angelegt worden und dient nicht nur Pflanzen und Tieren als Lebensraum, sondern auch den Besuchern der Au. Der See hat eine Gesamtgröße von rd. 2,5 ha und setzt sich aus 1,6 ha offener Wasserfläche mit Wassertiefen zwischen 1,5 m und 3,3 m sowie 0,9 ha Flachwasserzone und Versickerungsmulde zusammen. Zur Abdichtung wurde das vorhandene, anstehende Bodenmaterial (Tonboden) aufbereitet und als mineralische Abdichtung eingebaut. Der Bachlauf schlängelt sich vom Süden der Au am östlichen Rand entlang, wo einst der Neckar floss, und mündet im Norden in den See. Im Verlauf des Bachlaufs befinden sich zwei Trittsteingewässer, sie bilden sogenannte Fließgewässeraufweitungen, in denen der Wasserfluss naturnah beruhigt wird bzw. sich als Stillgewässer gestaltet. Über einen Bodenfilter, der mit Schilf bewachsen ist, wird das zulaufende Wasser abgereinigt.

In der Feudenheimer Au wurde ein Mosaik aus Mähwiesen, Kopfweiden und auentypischen Gehölzarten geschaffen, wie es für viele Altauen traditionell ist. Der See mit Bachlauf und dessen Umfeld mit neu geschaffenen Au-Wäldchen, vielseitiger Ufervegetation sowie artenreichen Wiesen sind nicht nur Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, sondern schaffen darüber hinaus mit einer Holzplattform an der Wasserfläche und einer optimierten Wegestruktur eine hohe Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung mit Verweil- und Entspannungscharakter in direkter Nähe zum urbanen Raum.

Teilweise wurden vorhandene Asphaltwege entsiegelt, um dem natürlichen Charakter des Landschaftsschutzgebietes Feudenheimer Au zu genügen. Der sogenannte „Au-Erlebnispfad“ vermittelt den BesucherInnen an verschiedenen Stationen spielerisch-informativ die Themen der Feudenheimer Au und für Kinder werden Naturerfahrungen ermöglicht.

Für die in der Feudenheimer Au nachgewiesenen Fledermausarten, wie Zwerg- und Rauhautfledermaus sowie der Große Abendsegler und das Graue Langohr, wurde eigens ein Fledermausturm auf der Insel im See errichtet. Der Fledermausturm bietet durch die zulaufenden Lamellen rund 30 Spaltenquartiere und soll mit seiner Größe von über 7 Metern auf den drastischen Rückgang von Fledermäusen sowie die Zerstörung ihrer Lebensräume aufmerksam machen. Durch den neu geschaffenen See wird auch das Nahrungsangebot für Fledermäuse gesteigert.

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