Gewinnerprojekte ausgezeichnet
In der fünften Runde des Projektwettbewerbs drehte sich alles um den Schutz von Meeres- und Küstenökosystemen in Deutschland. Gestern zeichnete BfN-Vizepräsident Thomas Graner die Gewinner-Projekte „SeaStore“ und „Sandküste St. Peter Ording“ aus.
Drei Projekte aus den zahlreichen Einreichungen der fünften Wettbewerbsrunde haben die Jury besonders überzeugt: Im Projekt „SeaStore“ geht es um Wiederansiedlungen von Seegraswiesen in der deutschen Ostsee, das Projekt „Sandküste“ fokussiert den Schutz der artenreichen Küstenlandschaft vor St. Peter Ording. Das dritte Gewinnerprojekt dieser Wettbewerbsrunde, „Kooperativer Natur- und Gewässerschutz am Ostseemeeresarm Schlei“, wurde bereits am 7. Oktober 2024 in Schleswig durch das Bundesumweltministerium ausgezeichnet.
„Unsere Meere und Küsten haben einen unschätzbaren Wert – für die Natur und damit auch für uns Menschen. Diese einzigartigen Ökosysteme und deren Funktionen müssen erhalten und wiederhergestellt werden. Die ausgezeichneten Projekte des UN-Dekade Projektwettbewerbes ‚Meere und Küsten‘ sind ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann“, betonte BfN-Vizepräsident Thomas Graner im Rahmen der Auszeichnung.
Seegraswiesen sind Hotspots der Artenvielfalt und bieten wichtige Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffbindung und Sedimentstabilisierung, die für den Klima- und Küstenschutz von großer Bedeutung sind. Das gemeinsam von Bundesumweltministerium (BMUKN) und Bundesforschungsministerium (BMFTR) im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz umgesetzte Projekt „SeaStore“ entwickelt und erprobt deshalb Methoden zur ihrer großflächigen Wiederansiedlung in der deutschen Ostsee. Hauptziel ist, einen umfassenden Leitfaden für den Schutz und die Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der südlichen Ostsee zu erstellen, der Behörden und weitere Akteure in der Planung und Umsetzung eigener Projekte unterstützt.
Im Projekt kooperieren aktuell 9 Verbundpartner. Ausgezeichnet wird das Projekt aufgrund seiner wichtigen Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen, seines Beitrags zur Wiederherstellung dieses weltweit bedrohten Lebensraums und seiner umfassenden Kommunikationsarbeit.
Das Projekt „Sandküste St. Peter Ording“ widmet sich der einzigartigen Küstenlandschaft von St. Peter-Ording mit ihren Sandbänken, Salzwiesen, Dünen und dem Wald an der Festlandküste. Der Klimawandel, der damit verbundene Meeresspiegelanstieg sowie die Zergliederung der Lebensräume und die Ausbreitung standortfremder Arten bedrohen dort die Arten- und Lebensraumvielfalt. Die Jury wählte das Projekt aufgrund seiner vielfältigen, wissenschaftsbasierten Wiederherstellungsmaßnahmen im Küstenbereich und seiner innovativen Stakeholder-, Beteiligungs- und Öffentlichkeitsarbeit aus.
„Sandküste St. Peter Ording“ wird unter anderem durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert und von einem Verbund aus WWF Deutschland, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt, Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V. sowie der TU Braunschweig umgesetzt.
Jeweils stellvertretend für das gesamte Projektkonsortium nahmen Maike Paul (Projekt „Seastore“, PhD der Universität Hannover) und Jannes Fröhlich (Projekt „Sandküste“, WWF) die Urkunde sowie die Holztrophäe entgegen.