Das UrwaldProjekt ist ein Waldschutzprojekt in Deutschland. Mit diesem Projekt schaffen wir eine Win-Win-Win-Situation für Natur, Waldbesitzende und Waldschützer*innen. Einst bedeckten alte Laubwälder rund 80 % der Landfläche Deutschlands. Heute machen alte Laubwälder über Alter 180 nur noch 0,16 % der Landfläche aus – und auch diese Wälder sind meist nicht geschützt. Genau das wollen wir ändern. Denn alte Wälder sind nicht nur Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten, sondern auch wichtige Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Gemeinsam mit Privatpersonen und Unternehmen pachten wir alte Laubwälder für die kommenden 50 Jahre mit der vertraglichen Verpflichtung, diese Fläche ihrer natürlichen Dynamik zu überlassen. Abgesichert wird das Ganze noch einmal durch einen notariellen Eintrag im Grundbuch. Um das Schutzprojekt möglichst transparent zu gestalten, haben wir eine aufwändige Webanwendung entwickeln lassen, die unsere Schutzgebiete in 1 Quadratmeter große Einheiten rastert, die wiederum mit einer individuellen ID versehen werden. So kann jede Unterstützerin und jeder Unterstützer direkt nach Kaufabschluss die Exakten Koordinaten seiner Schutzfläche auf einer interaktiven Karte sowie einer personalisierten PDF-Urkunde einsehen und das persönliche Schutzgebiet jederzeit besuchen. Zudem bieten wir auch geführte Wanderungen für Unterstützer*innen durch das Schutzprojekt an.
Details
- Projektträger:
- Wohllebens Waldakademie GmbH & Co. KG
- Adresse:
- Nordstr. 15
53520 Wershofen - Förderprogramme:
Das Projekt wird ausschließlich durch Privatpersonen und Unternehmen finanziert.
Projektbeschreibung
Wir haben ein in Deutschland einmaliges Modell für den Schutz alter Laubwälder entwickelt. Laubwälder bedeckten einst über 80 % der Landfläche Deutschlands. Heute haben Laubwälder ab Alter 180 lediglich noch einen Anteil von 0,16 % an der Landfläche. Alte Wälder sind jedoch besonders wichtige Helferinnen im Kampf gegen den Klimawandel. Sie kühlen ihre Umgebung um mehrere Grad Celsius herab, speichern große Mengen Kohlenstoff und binden fortlaufend große Mengen CO2 aus der Atmosphäre. Auch sind sie letzte Refugien für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, die auf urwaldähnliche Strukturen angewiesen sind. Diese letzten, alten Laubwälder sind in der Regel nicht geschützt – und genau da setzt unser Urwaldprojekt an. Wir schützen alte Laubwälder und verbieten dort jegliche forstliche Eingriffe. Da insbesondere private und kommunale Waldbesitzende jedoch auf Einnahmen aus der Holzernte angewiesen sind, entschädigen wir diese mit Pachtzahlungen, die die zu erwartenden Einnahmen aus der Holzernte decken.
Hierfür haben wir eine umfangreiche, moderne Online-Plattform entwickelt, die automatisiert die Schutzflächen in ein Quadratmeter große Stücke rastert und diesen eine individuelle ID zuweist. Diese Flächen werden georefferenziert, sprich exakt geographisch eingemessen. Über einen Online-Shop können Kundinnen und Kunden (Privatpersonen und Firmen) quadratmeterweise alten Buchenwald schützen und erhalten im Gegenzug eine Urkunde als PDF-Datei mit den exakten Koordinaten und Bildern der eigenen Schutzfläche. Zusätzlich gibt es für jede Kundin und jeden Kunden eine eigene Landingpage mit einer interaktiven Karte, auf der das eigene Schutzgebiet markiert ist. Das ist einmalig für Schutzprojekte in Deutschland.
Seit Oktober 2022 gibt es zudem eine Abo-Lösung, sodass Kundinnen und Kunden monatlich Wald schützen können.
Aktuell unterstützen rund 10.300 Menschen dieses Projekt – mittlerweile bewerben sich viele Gemeinden und Städte, die noch alte Laubwälder haben, um die Teilnahme an diesem Projekt.
Um Greenwashing zu vermeiden, setzen wir auf „Rewilding statt Kompensation“. Wir wollen keinen Ablasshandel betreiben, sondern Firmen zu einem nachhaltigen Umdenken bewegen. Das schaffen wir mittlerweile sehr erfolgreich. So haben viele Unternehmen ihren eigenen „Firmenwald“ geschützt und schicken ihre Mitarbeitenden regelmäßig mit unseren Waldexpert*innen durch die eigenen Schutzgebiete. Unser Team bringt ihnen das Ökosystem Wald mit all seinen Wundern und Geheimnissen näher und klärt darüber auf, wie wir effektiv dieses wunderbare Ökosystem schützen können.
Ab dem Jahr 2023 wird die Universität Koblenz-Landau mehrere wissenschaftliche Arbeiten in den Schutzgebieten durchführen.