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Stadtnatur - Aktivierung
Schulwälder gegen Klimawandel - Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume
Niedersachsen
Das Projekt „Schulwälder gegen Klimawandel – Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume“ der Stiftung Zukunft Wald ist ein herausragendes Beispiel für die Wiederherstellung von Ökosystemen, weil es degradierte oder brachliegende Flächen in dauerhafte, artenreiche Wälder verwandelt. Im Rahmen von Erstaufforstungen pflanzen Kinder und Jugendliche standortangepasste, artenreiche Mischwälder, die aus einem stabilen Hauptwald und einem ökologisch wertvollen Waldrand bestehen. So entstehen neue Ökosysteme, die Boden, Klima und Biodiversität nachhaltig verbessern.
Die Stiftung begleitet die Schulen über 30 Jahre als verlässlicher Partner, doch die Flächen bleiben auch darüber hinaus dauerhaft Wald. Dieses langfristige Engagement stellt sicher, dass sich klimaresiliente Lebensräume entwickeln, die Kohlenstoff binden, Erosion vorbeugen und zahlreichen Tier- und Pflanzenarten geschützte Räume bieten.
Durch die aktive Einbindung von Schülerinnen und Schülern entsteht ein lebendiger Lernort: Sie beobachten, wie aus ehemals unbewaldetem Gelände ein vielfältiger Wald mit gestuftem Aufbau heranwächst, und erleben direkt, wie nachhaltige Wiederherstellung gelingt. So werden nicht nur Ökosysteme regeneriert, sondern auch Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist und Naturverbundenheit gefördert – ein Modellprojekt, das Naturschutz und Bildung dauerhaft miteinander verbindet.

Teamwork bei der Schulwald-PflanzungFoto: Stiftung Zukunft Wald
Details
- Projektträger:
- Stiftung Zukunft Wald
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Projektbeschreibung
Ziele:
Das Projekt „Schulwälder gegen Klimawandel – Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume“ der Stiftung Zukunft Wald verfolgt das Ziel, degradierte oder bislang ungenutzte Flächen in dauerhafte, stabile Waldökosysteme umzuwandeln. Dabei werden Kinder und Jugendliche aktiv in den Prozess einbezogen, um Umweltbildung und praktischen Naturschutz miteinander zu verbinden. Durch Erstaufforstungen entstehen klimaresiliente Lebensräume, die zur Verbesserung der Biodiversität, des Bodenschutzes und der CO₂-Bindung beitragen.
Ein zentrales Anliegen ist es, jungen Menschen zu zeigen, wie nachhaltige Wiederherstellung von Ökosystemen funktioniert, und sie zu langfristigem Engagement für Natur- und Klimaschutz zu motivieren. Gleichzeitig wird der Gedanke der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestärkt: Die Schulwälder dienen als Lernorte, an denen ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander verknüpft werden.
Darüber hinaus leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag, der Naturentfremdung junger Menschen entgegenzuwirken. Die Schulwälder sind nicht nur Orte der Aufforstung, sondern auch freie Räume, in denen Schülerinnen und Schüler unmittelbare Naturerfahrungen sammeln können. Hier gewinnen sie neue Zugänge zu ihrer Umwelt, lernen ökologische Zusammenhänge mit allen Sinnen kennen und entwickeln eine nachhaltige Verbundenheit mit Natur und Landschaft.
Maßnahmen:
Im Rahmen des Projekts werden auf Flächen, die zuvor kein Wald waren, standortangepasste, artenreiche Mischwälder begründet. Diese bestehen aus einem Hauptwald mit heimischen Baumarten, die für den jeweiligen Standort geeignet sind, sowie einem strukturreichen Waldrand, der Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Die Pflanzkonzepte berücksichtigen Standortanalysen, Bodenbeschaffenheit und klimatische Bedingungen, um stabile, zukunftsfähige Bestände zu schaffen.
Die Pflanzungen werden von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und regionalen Partnern durchgeführt. Dadurch erleben die Kinder unmittelbar, wie aus einer offenen Fläche ein wachsender Wald entsteht. Die Stiftung begleitet die Schulen über einen Zeitraum von 30 Jahren als Kooperationspartner, bietet fachliche Beratung, unterstützt bei der Pflege und dokumentiert die Entwicklung der Bestände. Nach Ablauf dieser Zeit bleiben die Flächen dauerhaft Wald, sodass eine nachhaltige Wirkung sichergestellt ist.
Neben der Aufforstung umfasst das Projekt auch pädagogische Maßnahmen: Die Schulwälder werden in den Unterricht integriert und dienen als außerschulischer Lernort. Hier können Themen wie Klimaschutz, Artenvielfalt, Bodenkunde oder nachhaltige Ressourcennutzung praxisnah vermittelt werden. Gleichzeitig bieten die Flächen Möglichkeiten für freies Spiel, Naturbeobachtung und kreative Projekte, wodurch sie zu vielseitig nutzbaren Bildungs- und Erholungsorten werden.
Ergebnisse:
Seit Projektbeginn sind in Kooperation mit mehr als 170 Schulen und pädagogische Einrichtungen bereits 85 Schulwälder in Niedersachsen entstanden. Unter Beteiligung von rund 80.000 Schülerinnen und Schülern wurden insgesamt ca. 398.000 standortgerechte Bäume und Sträucher gepflanzt, die ehemals offene oder degradierte Flächen in dauerhafte Waldökosysteme verwandeln und ökologisch aufwerten. Die Schulwälder tragen zur Wiederherstellung von Ökosystemen bei, indem sie:
- Kohlenstoff langfristig binden und so zum Klimaschutz beitragen,
- die Bodenfruchtbarkeit verbessern und Erosion mindern,
- neue Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten schaffen,
- regionale Wasser- und Luftqualität positiv beeinflussen.
Darüber hinaus zeigen sich deutliche pädagogische Erfolge: Die aktive Teilnahme an Pflanzungen und Pflege stärkt Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und Naturverbundenheit der Schülerinnen und Schüler. Sie erleben unmittelbar den Zusammenhang zwischen eigenem Handeln und ökologischen Wirkungen. Viele Schulwälder entwickeln sich zu lebendigen Treffpunkten für Unterricht, Projekte und gemeinschaftliche Aktivitäten. Als naturnahe Freiräume helfen sie, Naturerfahrungen wieder fest in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu integrieren und langfristig eine wertschätzende Haltung gegenüber Umwelt und Ressourcen aufzubauen.
Im Jahr 2025 wurde erstmals ein Wirkungsbericht veröffentlicht, der die positiven Effekte des Projekts systematisch dokumentiert. Die Zahlen belegen eindrucksvoll sowohl die ökologische Wirkung als auch die Bedeutung des Projekts für Naturerleben, Umweltbewusstsein und soziale Kompetenzen. Der Schulwald wird so zu einem dauerhaften Motor für Ökosystemwiederherstellung, Bildung und nachhaltiges Handeln.

