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Wälder
Schulwälder gegen Klimawandel - pflanzt nicht Worte sondern Bäume
Niedersachsen
Das Projekt „Schulwälder gegen Klimawandel“ verbindet die Wiederherstellung von Waldökosystemen mit pädagogischer Komponente. Der Wald kommt so zusagen zu den Schulen, indem die Erstaufgeforsteten Wälder von 0,5 bis 2 ha Größe, fußläufig oder mit dem Fahrrad von den Schulen aus erreichbar sind. Die Schulwaldflächen stellen größtenteils die ansässigen Kommunen oder auch Privatpersonen, gemeinnützige Organisationen oder Kirchen zur Verfügung. Diese Flächen sind degradiert, parzelliert und für die Landwirtschaft weniger brauchbar und zeichnen sich oft durch Schuttablagerungen oder Vernässung aus.
Durch forstfachliche Standortkartierung und die Planung des Waldes mit vielen unterschiedlichen Baumarten und großen breiten Strauchsäumen, gemäß passender Waldentwicklungstypen, entstehen neue Wälder mit über 30 verschiedenen heimischen Baum- und Straucharten.
Bei der bodenschonenden Nesterpflanzung, werden alle Setzlinge unter der Anleitung der Stiftung von den Schulkindern gepflanzt. Insgesamt haben bisher circa. 60.000 Kinder und Jugendliche zusammen rund 280.000 Bäume im Kampf gegen den Klimawandel gepflanzt.
Schulwälder sind genehmigte Erstaufforstungen. Dadurch werden diese per Gesetz Wald, werden immer Wald bleiben, und tragen zur Zunahme der Waldfläche in Deutschland bei.
Seit Projektstart 2011 konnten 75 Schulwälder realisiert werden, dass bedeutet bei einer durchschnittlichen Schulwaldgröße von 0,85 Hektar, die Wiederherstellung von ca. 65 Hektar Wald in Niedersachsen.

Schulkind bei einer PflanzaktionFoto: Stiftung Zukunft Wald
Details
- Projektträger:
- Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)
- Adresse:
- Bienroder Weg 3
38106 Braunschweig - Förderprogramme:
- Wesentlicher Förderer des Projektes ist die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung. Darüber hinaus wird das Projekt durch Primaklima kofinanziert. Außerdem gibt es direkte Spender*innen und die Möglichkeit über die Website „Betterplace“ zu spenden.
- Kooperationspartner:
- Das Projekt lebt vor allem von den vielen kooperierenden Schulen und dem Austausch zwischen einander. Um den Austausch zu stärken veranstaltet die Stiftung Zukunft Wald pro Jahr mehrere Netzwerktreffen an verschiedenen Standorten in Niedersachsen. Zudem sind die Waldpädagogikzentren der Niedersächsischen Landesforsten als Kooperationspartner beteiligt. Diese unterstützen die Umweltbildung am Pflanztag.
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Projektbeschreibung
Die Stiftung Zukunft Wald (SZW) ist aus den Niedersächsischen Landesforsten heraus entstanden und hat sich zum Ziel gesetzt, Natur- und Artenschutz sowie eine waldbezogene Umweltbildung in ganz Niedersachsen zu fördern, zu unterstützen und eigene Projekte zu initiieren. Das größte Projekt der SZW lautet „Schulwälder gegen Klimawandel – pflanzt nicht Worte sondern Bäume“, dieses Projekt schafft eine einzigartige Verbindung aus der Wiederherstellung des Ökosystems Wald mit Umweltbildung für Schulkinder bei gleichzeitigem, aktiven Handeln für Natur-, Arten- und Klimaschutz.
Zu Beginn wird zusammen mit den Schulen nach einer geeigneten Fläche für einen Schulwald gesucht. Gemeinden oder Privatleute stellen Ihre Fläche freiwillig zur Verfügung. Im Rahmen der Pflanzvorbereitungen werden zunächst die Standortverhältnisse ermittelt und ein Pflanzplan mit an die Standortverhältnisse angepassten Baumarten erstellt. Nach Zusage der Waldbehörde kann die Erstaufforstung erfolgen.
Die Pflanzbereiche werden von der Grasnarbe (falls vorhanden) befreit, um den Jungpflanzen einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenzvegetation zu verschaffen. Gepflanzt wird in sogenannter „Nesterpflanzung“, dabei werden die Bäume in Kreisen mit bis zu 25 Bäumen pro Kreis, gepflanzt. Die Waldrandbereiche werden mit Sträuchern bepflanzt, um das Windprofil zu verbessern und Ausfälle durch Sturmereignisse in Zukunft vorzubeugen. Weiterhin wird die Fläche eingezäunt, um die Pflanzen vor Wildverbiss zu schützen. Mit den Schulkindern zusammen aufgestellte Greifvogel-Ansitzstangen, stellen einen biologischen Schutz der Jungpflanzen vor Mäuse dar.
Durch die für 30 Jahre geschlossenen Kooperationsverträge zwischen den Schulen, den Flächeneigentümern und der SZW, wird die Umweltbildung langfristig gesichert. Zudem wird garantiert, dass die SZW nach der Neuanpflanzung der Schulwälder, die Schulen in ihren dortigen Umweltaktivitäten und Lehrveranstaltungen berät sowie personell und finanziell unterstützt. Der Schulwald wird fester Bestandteil des Lehrplans und kann für alle Schulfächer genutzt werden.
Seit 2011 konnte das Ökosystem Wald auf 75 verschiedenen Flächen verteilt in ganz Niedersachsen wiederhergestellt werden. Bei einer durchschnittlichen Fläche eines Schulwaldes von 0,85 Hektar, bedeutet das eine Entstehung von ca. 65 Hektar Wald. Diese Schulwälder sind als Trittsteine enorm wichtig für die biologische Vielfalt in der heutigen, stark fragmentierten Landschaft. Die Nesterpflanzung gestaltet die Schulwälder besonders naturnah, weil hierbei die Jungpflanzen ähnlich wie in einer Naturverjüngung aufwachsen. Deshalb können sich die Jungpflanzen gut gegen Konkurrenzvegetation durchsetzen und abiotische Ereignisse wie Frost, Hitze, Nässe und Sturm besser abfedern. Gleichzeitig bedarf diese Anordnung keiner Pflege in Form von maschinellem Freischneiden und schont somit den Boden. Die struktur- und Artenreichen Schulwälder bieten Schutz und Nahrung für verschiedenste Artengruppen wie Vögel und Insekten. mehrere Schulen haben in ihrem Schulwald als zusätzliche Unterstützung der Honigbienen, das Imkern angefangen.
Im Kampf gegen den Klimawandel spielen die Schulwälder ebenso eine bedeutsame Rolle. Jeder Schulwald zählt um CO2 zu binden, die Biodiversität zu fördern sowie zu klimaresilienten Wäldern der Zukunft zu werden. Einige Schulwälder zeichnen sich darüber hinaus besonders durch deren Standort aus. An der Ilme in Einbeck, an der Hunte in Diepholz bis hin zum Auwald in Braunschweig - Melverode, leisten die Schulwälder einen großen Beitrag zum Gewässerschutz. Im Gegensatz zu den feuchten Wäldern, ist der Schulwald in Northeim - Langenholtensen ein Beispiel für ein Trockenwaldbiotop.
In Summe haben bis heute ca. 60.000 Schulkinder rund 280.000 Bäume gepflanzt. Zusammen mit über 140 pädagogischen Einrichtungen setzen wir uns für Umweltbildung ein und vermitteln den nächsten Generationen wie groß der Erhaltungswert unserer Waldökosysteme ist. Viele Schulen nutzen ihren Schulwald als ein aktives, grünes Klassenzimmer, damit gezielte Unterrichtseinheiten stattfinden können. Zusätzliche Angebote der Stiftung zur gemeinsamen Durchführung von naturwissenschaftlichen Experimenten mit dem „Klimastationskoffer“ werden gerne angenommen.
Zusammenfassend bestehen die Ergebnisse der Waldökosystemwiederherstellung zum Einen aus der Waldmehrung mitsamt den positiven Effekten für Klima und Umwelt und zum Anderen aus der umweltpädagogischen Komponente, die Schulkinder näher an die Natur zu bringen, ein Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu schaffen und für Naturwissenschaft zu begeistern.