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Gewässer und Auen
Wälder

Naturschutzgroßprojekt "Teichgebiete Niederspree-Hammerstadt"

Sachsen

Die seit dem 13. Jhd. in der Lausitz stattfindende traditionelle Teichfischerei führte ab dem 16. Jhd. zur Entstehung des Teichgebietes, indem auf grundwassernahen Standorten sowie in aufgelassenen Torfstichen und Lehmgruben Teiche angelegt wurden. Diese Kulturlandschaft ist auch heute noch durch eine Vielzahl zumeist extensiv genutzter Teiche geprägt und Teil des Ober- und Niederlausitzer Teichgebietes; eines der größten Teichgebiete Mitteleuropas.

Die Besonderheiten des Gebietes sind die enge Verzahnung der Lebensräume feuchter Standorte, wie Teiche, Verlandungszonen, Röhrichte, Klein- und Großseggenriede sowie Bruch-, Sumpf- und Moorwäldern als auch das Vorkommen zahlreicher bundesweit seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.

Um diese Kulturlandschaft zu erhalten, sind umfassende Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen vonnöten. Hierzu zählen der Waldumbau, die Wiesenpflege, die Fortführung der extensiven Teichbewirtschaftung sowie insbesondere der Schutz und die Förderung von Arten mit hohem Raum- und Ruheanspruch als auch von Arten der Teiche und Feuchtwälder.

JungfernteichFoto: Kerstin Friebe

Details

Projektträger:
Landratsamt Görlitz
Adresse:
Robert-Koch-Straße 1
02906 Niesky
Förderprogramme:

„chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“

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Projektbeschreibung

Zwischen 1997 und 2006 erfolgte die Förderung des Gebietes als Naturschutzgroßprojekt aus dem Bundesprogramm „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“. Das gesamte Projektgebiet umfasst 5.200 ha und beinhaltet das NSG „Niederspreer Teichgebiet und Kleine Heide Hähnichen“, ein Vogelschutzgebiet und drei FFH-Gebiete. Zudem wurden 214 ha als Totalreservat ausgewiesen, um insbesondere den Arten mit hohem Ruheanspruch gerecht zu werden.

Innerhalb der Projektlaufzeit wurden u. a. Flächen gekauft und getauscht, ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt, mehrere Stauanlagen und –schwellen gebaut oder erneuert, zusammengelegte Teiche zur Förderung der Strukturvielfalt aufgetrennt, Kleingewässer angelegt, verbuschte Wald- und Streuwiesen wiederhergestellt, Waldflächen umgebaut und Wanderwege ausgewiesen.

Ein wichtiger Aspekt über die Projektlaufzeit hinaus besteht in der Sicherung des Wasserhaushaltes und der Fortführung der fischereiwirtschaftlichen Nutzung von fünf der insgesamt sechs Teichgruppen. Insbesondere die großflächigen Verlandungszonen sind entscheidend für den Erhalt vieler landesweit und gesamtstaatlich bedeutsamer Pflanzenvorkommen wie Rundblättriger und Mittlerer Sonnentau und Froschkraut.

Die Zielstellung bei der landwirtschaftlichen Nutzung war und ist die naturschutzverträgliche Bewirtschaftung, insbesondere durch Extensivierung und Strukturerhöhung, aber auch der Erhalt kleinerer, naturschutzfachlich wertvoller Wiesen durch Mahd sowie extensive Beweidung mit Rindern. Im Rahmen der forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung sollen naturnahe Wälder als Lebensraum für die zahlreich vorkommenden gefährdeten Pflanzen- und Tierarten geschaffen bzw. erhalten werden. Dies beinhaltet insbesondere den Umbau des PEFC-zertifizierten Waldes hin zur hpnV mittels Pflanzung und Naturverjüngung. Weiterhin sind auch der Austausch mit Jägern und Landwirten sowie die Besucherlenkung entscheidende Maßnahmen zum Erhalt des Gebietes.

Insbesondere aus ornithologischer Sicht ist das NGP von landesweit herausragender Bedeutung. Hier finden sich zahlreiche geschützte Arten wie Rohr- und Zwergdommel, Drossel- und Schilfrohrsänger, Ortolan, Wendehals und Grauammer. Darüber hinaus wurde zur Wiederansiedlung von Lachmöwe und Flussseeschwalbe 2013 eine Vogelinsel installiert und seit 2017 Waschbär, Marderhund und Mink bejagt. Hiervon profitieren ebenfalls die gebietsheimischen Amphibien wie Knoblauchkröte, Laub- und Moorfrosch, Kammmolch und Rotbauchunke.

Dokumente

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