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Stadtnatur - Renaturierung

Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!

Berlin
Das Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung in Kooperation mit dem Land Berlin zeigt, wie Artenschutz auch in einer Millionenstadt gelingen kann. Seit 2018 wurden in allen zwölf Bezirken 93 Blühflächen mit insgesamt rund 56.000 m² geschaffen und naturnah gepflegt. Der Erfolg ist sichtbar: Auf den Flächen konnten bereits 170 von 331 Berliner Wildbienenarten nachgewiesen werden – ein klarer Beleg für die Wirksamkeit der Maßnahmen. Das Projekt läuft noch bis Ende 2027. Doch das Projekt geht weit über die Anlage von Wiesen hinaus. Mit Kampagnen wie „Aus Grün wird Bunt“ wird die Akzeptanz für naturnahe Flächen gestärkt, während Umweltbildungsangebote wie der „Wildbienenkoffer“ und digitale Rallyes Kinder, Jugendliche und Familien einbinden. So wird Artenschutz für viele Berliner und Berlinerinnen greifbar und Teil des Alltags. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Vernetzung: Verwaltung, Wissenschaft, Schulen, Unternehmen und Zivilgesellschaft arbeiten zusammen, tauschen Erfahrungen aus. Dadurch fließen die Erkenntnisse direkt in die Gestaltung und Pflege städtischer Grünflächen ein. „Mehr Bienen für Berlin - Berlin blüht auf!“ verbindet Praxis, Forschung, Bildung und Beteiligung zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept. Es bricht mit dem Leitbild des kurzgemähten Rasens und zeigt, wie Städte klimaresilienter und biodiversitätsreicher werden können. Berlin übernimmt damit Verantwortung für den Insektenschutz und wird zum Vorbild für andere Metropolen.
Blühfläche an der Otto-Suhr-AlleeFoto: Tom Bluth, Deutsche Wildtier Stiftung

Details

Projektträger:
Deutsche Wildtier Stiftung
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Projektbeschreibung

Das Projekt „Mehr Bienen für Berlin - Berlin blüht auf!“ verfolgt die Vision, die Hauptstadt zu einer Modellregion für den Schutz und die Förderung von Wildbienen und anderer bestäubender Insekten zu entwickeln. Berlin soll damit zeigen, dass eine Millionenstadt nicht nur Lebensraum für Menschen ist, sondern auch für eine beeindruckende Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Gerade bestäubende Insekten spielen eine zentrale Rolle für unsere Ökosysteme und die Sicherung der Nahrungsgrundlage. Die Zielsetzung geht dabei über reinen Artenschutz hinaus. Das Projekt verknüpft praktische Maßnahmen auf Flächen mit Bildungsarbeit, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit. Damit unterstützt es nicht nur die Berliner Strategie zur biologischen Vielfalt, sondern auch die spezifische Strategie zur Förderung von Bienen und Bestäubern. Berlin soll zu einer Vorreiterstadt werden, die zeigt, wie nachhaltige, klimaresiliente Metropolen gestaltet werden können. Seit dem Projektstart im Jahr 2018 wurden in allen zwölf Berliner Bezirken insgesamt 93 Wildblumenflächen mit einer Gesamtgröße von rund 56.000 Quadratmetern angelegt. Das entspricht fast acht Fußballfeldern, die in blühende, strukturreiche Lebensräume für Insekten verwandelt wurden. Diese Flächen werden nicht nur angelegt, sondern durch eine gezielt naturnahe Pflege kontinuierlich weiterentwickelt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf differenzierten Mahdregimen: Durch abgestimmte Mähintervalle wird sichergestellt, dass immer irgendwo auf den Flächen etwas blüht und Rückzugsräume für Insekten erhalten bleiben. Das verlängert die Blühphasen, erhöht die Strukturvielfalt und macht die Flächen sowohl ökologisch wertvoll als auch optisch attraktiv. Mehrere dieser Flächen wurden als Pilotflächen besonders sichtbar gestaltet und dienen als Demonstrationsflächen, die Menschen zeigen, wie artenreich gepflegte Stadtnatur aussehen kann. Neben der Flächenpflege nimmt Forschung und Monitoring eine zentrale Rolle ein. Erfasst werden nicht nur Wildbienen, sondern auch andere Bestäubergruppen wie Schwebfliegen, Käfer oder Tag- und Nachtfalter. Ergänzt wird dies durch die Beobachtung der Vegetationsentwicklung. So entsteht ein umfassendes Bild, wie sich urbane Lebensräume entwickeln und welche Arten von den Maßnahmen profitieren. Bürgerinnen und Bürger können sich ebenfalls einbringen: Über Citizen-Science-Ansätze wie die Plattform iNaturalist werden Beobachtungen aus der Bevölkerung gesammelt, die die wissenschaftliche Arbeit wertvoll ergänzen. Studierende nutzen das Projekt zudem für ihre Abschlussarbeiten und bearbeiten dabei konkrete Fragestellungen zum Projekt. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist es, Menschen für die Themen Wildbienen, Bestäuber und Stadtnatur zu sensibilisieren. Mit dem „Wildbienenkoffer“ wurden bereits zahlreiche Grundschulklassen erreicht. In kindgerechter Form lernen Schülerinnen und Schüler, warum Wildbienen wichtig sind, wie sie leben und wie man sie schützen kann. Lehrerfortbildungen sorgen dafür, dass das Material langfristig im Unterricht eingesetzt wird. Darüber hinaus werden neue Formate entwickelt, die digitale und spielerische Zugänge ermöglichen. Interaktive Rallyes zu Wildbienen, Tagfaltern und Nachtfaltern binden Kinder, Familien und Interessierte aktiv ein. Sie lernen, Arten zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und Stadtnatur bewusster wahrzunehmen. Die Öffentlichkeitsarbeit macht das Projekt weithin sichtbar. Plakatkampagnen wie „Aus Grün wird Bunt“ tragen dazu bei, Akzeptanz für naturnahe, artenreiche Flächen zu schaffen. Denn: Eine bunte Wiese wirkt im Stadtbild manchmal ungepflegt, doch sie ist ökologisch wertvoll. Durch Aufklärung und Kommunikation wird deutlich, dass solche Flächen Lebensräume sind – nicht nur für Insekten, sondern auch für viele andere Tiere. Das Projekt lebt von der Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure. In Foren, Workshops und Schulungen werden Fachleute aus den Bezirksämtern, Wohnungsbaugesellschaften, Hochschulen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft miteinander vernetzt. Besonders hervorzuheben ist das jährlich stattfindende Forum „Aus grün wird bunt!“. Es hat sich als feste Plattform etabliert, auf der Akteure aus ganz Berlin zusammenkommen, um über Stadtnatur, Pflegekonzepte und Biodiversität zu diskutieren. Dadurch entstehen neue Kooperationen, die über das Projekt hinaus wirken. Das Projekt „Mehr Bienen für Berlin - Berlin blüht auf!“ beweist eindrucksvoll, dass selbst in einer Millionenstadt artenreiche Lebensräume entstehen können. Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Mit Engagement, Vernetzung und einer guten Mischung aus Wissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit lässt sich ein spürbarer Unterschied machen – für Wildbienen, für die Stadtnatur und letztlich auch für die Lebensqualität der Menschen.

Dokumente

2023_VerstehenEntdecken_Wildbiene_V3-ANSICHT_www-d2temm-2.pdfGröße 1727 KB
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2023_VerstehenEntdecken_A6_Schmetterlinge_WEB-owzila.pdfGröße 2410 KB
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0821_Praxisratgeber_Wildbienen_A5_Wildbienen-schuetzen-und-foerdern-im-Kleingarten-tqmsec.pdfGröße 1812 KB
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2023_Verstehen-und-Entdecken_A6_Hummeln_V14_WEB_neu-03-2025.pdfGröße 3692 KB
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