International
Ein gemeinsames Ziel: Die internationale UN-Dekade
Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Sie ergänzt wichtige UN-Konventionen zur Biodiversität (CBD), zum Klimawandel (UNFCCC) und zur Wüstenbekämpfung (UNCCD). Koordiniert wird die Dekade vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Offizieller Starttermin der Dekade war der Weltumwelttag am 5. Juni 2021. Sie schließt damit an die zuvor abgeschlossenen UN-Dekade Biologische Vielfalt an, die 2020 zu Ende ging.
Ziele der UN-Dekade Ecosystem Restoration
Wissenschaftliche Studien zeigen: Die nächsten zehn Jahre sind entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel und das weltweite Artensterben. Die Wiederherstellung beschädigter Ökosysteme ist dafür eine zentrale Grundlage. Die Vereinten Nationen verfolgen mit der UN-Dekade drei zentrale Ziele:
Weltweit Menschen zu mobilisieren,
1. den Nutzen von Ökosystemen zu erkennen und sich für ihre Wiederherstellung einzusetzen.
2. den notwendigen politischen Willen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu schaffen.
3. die zur weltweiten Umsetzung der UN-Dekade benötigten technischen Kapazitäten zu entwickeln.
Deutschland trägt durch zahlreiche bi- und multilaterale Projekte aktiv zur internationalen Umsetzung bei und spielt zudem eine wichtige Rolle bei Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie 2030.
EU-Biodiversitätsstrategie 2030
Die neue Strategie beinhaltet konkrete Ziele, um Ökosysteme in den Mitgliedsstaaten der EU zu schützen und wiederherzustellen. Dazu gehören unter anderem:
• mindestens 30 % der Landfläche und 30 % der Meeresfläche in Europa unter Schutz stellen – davon ein Drittel unter strengen Schutz;
• den Erhaltungszustand von Lebensräumen und Arten unter der Habitat- und Vogelschutz-Richtlinie für mindestens 30 % verbessern;
• Fließgewässer in Europa auf einer Länge von mindestens 25.000 Kilometern von Barrieren befreien und in einen freifließenden Status versetzen;
• Wälder, insbesondere Primärwälder in der EU und weltweit, erhalten, sowie degradierte Wälder wiederherstellen und Waldlandschaften initiieren;
• bis 2030 drei Milliarden Bäume pflanzen und Landschaftselemente auf 10 % des Agrarlandes entwickeln;
• den Anteil des Biolandbaus und biodiversitätsreicher Landschaftselemente auf Agrarflächen der EU steigern;
• den Gebrauch von Pestiziden bis 2030 um 50 Prozent reduzieren;
• den Verlust bestäubender Insekten stoppen bzw. ihre Anzahl und Vielfalt fördern.
Teil einer weltweiten Bewegung
Deutschlands Engagement ist Teil einer globalen Bewegung: Weltweit beteiligen sich mehr als 70 Staaten und zahlreiche internationale Organisationen mit eigenen Projekten und Maßnahmen an der United Nations Decade on Ecosystem Restoration.
Die Wiederherstellung von Ökosystemen braucht nicht nur Expertinnen und Experten, sondern das Engagement aus der Gesellschaft. Die Beteiligungsmöglichkeiten sind vielfältig: Von der aktiven Mitarbeit an Wiederherstellungsprojekten über Aufklärungs- und Bildungsarbeit bis hin zu nachhaltigeren Lebensgewohnheiten.
Weltweit teilen engagierte Menschen ihre Aktivitäten und Ideen online unter dem Hashtag #GenerationRestoration – und motivieren so auch andere, selbst aktiv zu werden.
Zusammenarbeit mit der UN-Ozeandekade
Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen pflegt einen engen Austausch mit der UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung 2021–2030 (UN-Ozeandekade). Das Ziel: sich gegenseitig in der Kommunikation unterstützen und wertvolle Synergie-Effekte für die Erreichung der Ziele beider UN-Dekaden nutzen.