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Moore und Feuchtgebiete

EU-LIFE-Projekt "SCHWÄBISCHES DONAUTAL"

Bayern

Ziele des Projektes waren der nachhaltige Schutz der Vogelwelt des Donaurieds durch die Sicherung der Grünlandnutzung, die Schaffung und Verbesserung von Feuchtlebensräumen und gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit Besucherlenkung und Naturerlebnisangeboten.

Zusätzlich dienen die durchgeführten Maßnahmen dem naturnahen Hochwasserschutz.

Das Projektgebiet umfasste rund 7400 Hektar und teilte sich in die Untergebiete Donaumoos, Eppisburger Ried, Östliches Donauried, Östliche Donauauen und Mertinger Ried in den Landkreisen Günzburg, Dillingen und Donau-Ries.

Donauried bei BlindheimFoto: Donautal-aktiv

Details

Projektträger:
Donautal-Aktiv e.V. in Kooperation mit der Arge Donaumoos
Adresse:
Hauptstrasse 16
89431 Bächingen
Förderprogramme:

Die Finanzierung in Höhe von ca. 2 Mio Euro wurde von der EU gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit als Projektträger, dem Bayerischen Naturschutzfonds, den Landkreisen, Städten und Gemeinden des Donautales sowie der ARGE Schwäbisches Donaumoos e.V. bereitgestellt.

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Projektbeschreibung

Das Schwäbische Donautal gehört mit fast 40.000 ha zu den größten offenen Niedermoor- und Flusslandschaften des südlichen Mitteleuropas. Insgesamt 14 Biotoptypen des Anhang I der FFH-Richtlinie sind hier vertreten. Bisher wurden 260 Vogelarten festgestellt, davon 151 als Brutvögel. Zahlreiche weitere Artengruppen sind überproportional stark vertreten (z.B. über 800 Pilzarten, 352 Schmetterlingsarten, 51 Libellenarten und 716 Höhere Pflanzenarten, darunter 157 Rote-Liste-Arten. Das Gebiet hat eine zentrale Lage im mitteleuropäischen Vogelzug-Flyway (Südwestroute) und ist aufgrund der relativ geringen Dichte entsprechend geeigneter Zug- und Überwinterungsgebiete im südlichen Mitteleuropa von herausragender Bedeutung.

Ziel des zwischen Oktober 2006 und Juli 2011 durchgeführten LIFE-Natur-Projektes „Schwäbisches Donautal“ war die Optimierung der international bedeutsamen Vogelschutzgebiete innerhalb des europäischen Biotopverbundnetzes Natura 2000. Dazu gehörte die Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung der Brut- und Nahrungshabitate von 43 Vogelarten gemäß Anhang 1 der Europäischen Vogelschutzrichtlinie (darunter die prioritären Arten Wachtelkönig und Rohrdommel), die Optimierung als Nahrungs-, Rast- und Überwinterungshabitat für zahlreiche ziehende Vogelarten sowie der Erhalt und die Optimierung bzw. Wiederherstellung von insgesamt 6 FFH-Lebensraumtypen (davon 1 prioritär), die wichtige Habitate der Vogelarten darstellen.

Um diese Ziele zu erreichen wurden innerhalb der Projektlaufzeit in den fünf Teilgebieten (vgl. Abb. 1) über 26 ha Land angekauft und auf über 100 Flurstücken Uferabflachungen an Gräben und Baggerseen, die Anlage wechselfeuchter Mulden und Flachwasserzonen sowie die Entbuschung verbrachter Niedermoorflächen und Grabenränder durchgeführt. Somit wurden über 40 ha Fläche und 14 km Gräben neu gestaltet. Zur Umsetzung wurden dafür 26 Bau- und 13 Wasserrechtsanträge gestellt und über 100.000 m³ Erdbewegungen durchgeführt. Neben den Geländegestaltungen wurden Maßnahmen zur Besucherlenkung und Stabilisierung des Wasserhaushaltes umgesetzt. Zusätzlich wird durch die Gestaltung von 3 Naturerlebnispfaden mit 7 Beobachtungsstationen für den Schutz der Lebensräume und das europäische Biotopverbundnetz Natura 2000 geworben.

Zwischen 2007 und 2011 wurden im Rahmen einer Erfolgskontrolle der Zustand und die Entwicklung der relevanten Vogelarten in Bezug auf die durchgeführten Umsetzungsmaßnahmen und deren Brut- und Nahrungshabitatfunktion für Rast- und Brutvögel erfasst. Die Monitoringergebnisse zeigen die hohe landes- wie auch europaweite Bedeutung des Schwäbischen Donautals für die Vogelwelt. Besonders erfreulich sind die Beobachtungsergebnisse direkt an den Gestaltungsflächen des LIFE-Natur-Projektes. Hier wurden bereits kurz nach Abschluss der Bauarbeiten 51 für Feuchtgebiete typische bzw. wiesenbrütende Vogelarten festgestellt, darunter sind 34 gefährdete bzw. europaweit bedeutsame Arten (14 Arten des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie 29 bzw. 18 Arten der Roten Liste Bayerns bzw. Deutschlands). 12 Arten brüteten bereits direkt nach der Fertigstellung der Baumaßnahmen innerhalb der Gestaltungsflächen bzw. im Umfeld und nutzten die Flächen zur Nahrungssuche. 39 Arten rasteten und suchten Nahrung innerhalb der neugeschaffenen Biotope. Die Ergebnisse zeigen, dass die umgesetzten Maßnahmen unmittelbar zu einer Stabilisierung der Brut- wie auch Nahrungshabitate innerhalb des Schwäbischen Donautales geführt haben und können als voller Erfolg gewertet werden.

Begleitend zu den praktischen Umsetzungsmaßnahmen wurde eine breite Öffentlichkeit mit Führungen, Pressemitteilungen, Veranstaltungen, Flyer, Broschüren und Internetauftritt zum Projekt und Natura 2000 informiert.

Das LIFE-Natur-Projekt hat das Schwäbische Donautal nicht nur durch umfangreiche Gestaltungsmaßnahmen aufgewertet,

es wurde mit zahlreichen Veranstaltungen und Erlebniseinrichtungen auch erfolgreich für den europäischen Biotopverbund

Natura2000 geworben. Insbesondere aber hat sich die Region im Laufe der knapp 5-jährigen Umsetzungsphase mit dem LIFENatur-

Projekt identifiziert und dieses als besondere Auszeichnung für das Schwäbische Donautal verstanden. So werden sich

auch in Zukunft der Freistaat Bayern, die Landkreise, Städte und Gemeinden, der Landschaftspflegeverband Donautal-Aktiv e.V.,

die ARGE Schwäbisches Donaumoos e.V. und die örtlichen Landwirte gemeinsam für das Schwäbische Donautal engagieren, um

das Donauried und Donaumoos mit ihren Mooren, Wiesen und Weiden als artenreiche und intakte Kulturlandschaft zu erhalten.

Dokumente

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Life-Natur-Flyer.pdfGröße 546 KB
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