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Kultur- und Agrarlandschaften

Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz

bundeslandübergreifend

In dem Verbundprojekt BROMMI werden durch die Zusammenarbeit von acht Projektpartnern und einer sechsjährigen Laufzeit von 2020 bis 2025 Maßnahmen für den Insektenschutz umgesetzt. Der Kerngedanke des Projektes ist, Modelle für insektenfreundliche Kulturlandschaften zu entwickeln und übertragbar zu gestalten.

In Kooperation mit den Biosphärenreservaten (BR) Schaalsee, Schorfheide-Chorin, Mittelelbe, Rhön (bayerischer Teil) und dem Biosphärengebiet Schwarzwald erproben und evaluieren der WWF Deutschland (WWF), der Nationale Naturlandschaften e.V. (NNL e.V.) und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. gemeinsam mit Landwirt:innen und weiteren Landnutzenden Maßnahmen für den Insektenschutz.

In den deutschlandweit verteilten Projektgebieten werden verschiedene insektenfördernde Maßnahmen auf Ackerland, Grünland und öffentlichen Grünflächen sowie in Saumstrukturen getestet und bewertet. Die Gebiete weisen eine große naturräumliche und sozioökonomische Vielfalt auf und stehen somit exemplarisch für in Deutschland typische Agrarlandschaften. Langfristiges Ziel von BROMMI ist es, die gewonnen Erkenntnisse auf andere Regionen in ganz Deutschland zu übertragen und Empfehlungen für insektenfördernde Rahmenbedingungen an die Politik zu vermitteln.

Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Collage ProjektgebieteFoto: WWF Deutschland

Details

Projektträger:
Die Verbundpartner des Projektes sind: World Wide Fund For Nature (WWF Deutschland) & Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. & Nationale Naturlandschaften (NNL e.V.)&
Adresse:
Reinhardtstraße 18
10117 Berlin
Förderprogramme:

BROMMI wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt des Bundesamts für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Kooperationspartner:
Biosphärenreservat Schaalsee & Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin & Biosphärenreservat Mittelelbe & Biosphärenreservat Rhön (Bayerischer Teil) & Biosphärengebiet Schwarzwald
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Projektbeschreibung

-- Ziele von BROMMI --

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, in allen fünf Biosphärenreservaten gemeinsam mit den Landnutzenden die Machbarkeit verschiedener und sich ergänzender Insektenschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Umsetzungspartner sind Landnutzende wie Landwirtinnen und Landwirte (vorrangig), kommunale Akteure der Grünflächenpflege, Landschaftspflegeverbände, Wasser- und Bodenverbände sowie Straßenämter (Straßenbegleitgrün). Neben den naturschutzfachlichen und umsetzungspraktischen Fragestellungen sind Erkenntnisse zu Kooperationsprozessen wichtige Lernfelder für das Modellvorhaben.

Die Wirkungen der umgesetzten Maßnahmen werden für ausgewählte ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen erfasst. Diese Erfolgskontrolle umfasst insbesondere ein exemplarisches Insektenmonitoring sowie sozialwissenschaftliche Untersuchungen in Bezug auf wichtige Umsetzungspartner.

Das im Projekt entstehende Wissen aus Ziel- und Maßnahmenentwicklung und deren Umsetzung sowie der fachlichen Begleitung wird systematisch zusammengetragen, für die Übertragung auf weitere Flächen in Nationalen Naturlandschaften aufgearbeitet und der Prozess der Übertragung in andere Schutzgebietskulissen angestoßen.

Weiterhin werden die Chancen eines integrativen Naturschutzes innerhalb des Verbundes sowie in der Kommunikation mit den Akteuren für den Insektenschutz kontinuierlich verfolgt. Werkzeuge hierfür sind ein gemeinsamer Wissensaufbau, eine kooperative Arbeitsweise und eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit.

-- Maßnahmenplanung --

Die Erarbeitung eines übergreifend passfähigen Katalogs an erfolgversprechenden Insektenschutzmaßnahmen stellt die gemeinsame Basis des Projekts dar. Der Maßnahmenkatalog enthält insgesamt 34 Maßnahmen, von denen 19 mit überregionaler Bedeutung und Relevanz für die Begleitforschung sind. Die Maßnahmen lassen sich nach Art und Flächentyp in drei Gruppen unterscheiden: i) Ackerland, ii) Grünland und Ackerfutter sowie iii) Biotope, Säume und öffentliche Grünflächen.

Das Projekt wird von der Idee getragen, dass Insektenschutz kein Nachteil, sondern ein Teil der Wertschöpfung wird. Die Festlegung der genauen Höhe einer finanziellen Vergütung für die Umsetzung der Maßnahmen und einen möglichen Verzicht auf Erträge ist keineswegs trivial. Um pauschalisierte (und damit in der Breite umsetzbare) Kompensationszahlungen festlegen zu können, wurden das entgangene Einkommen und die zusätzlichen Kosten berechnet. Regionale Unterschiede und andere variable Kostenfaktoren, wie zum Beispiel individuelle Erschwernisse, wurden dabei berücksichtigt.

Das Projekt hat sich ein Monitoringkonzept inklusive einer fest definierten Erfassungsmethodik gegeben, um wissenschaftliche Anforderungen und eine Vergleichbarkeit der Daten zu sichern. Der (ökologische) Erfolg einiger der umgesetzten Maßnahmen wird anhand von vier Artengruppen gemessen: i) Tagfalter und Widderchen, ii) Heuschrecken, iii) Laufkäfer und iv) Wildbienen. Die zu untersuchenden Artengruppen werden danach ausgewählt und kombiniert, wie gut sie sich als Indikatoren für die jeweilige Maßnahme eignen.

-- Erste Umsetzungen --

Nach einer umfangreichen Planungs- und Konzeptphase befindet sich das Projekt mit der Saison 2022 in der Umsetzungsphase. Die Netzwerke und das Vorwissen der Verwaltung der jeweiligen Biosphärenreservate stellten dabei eine erhebliche Erleichterung bei der Auswahl und Kontaktaufnahme mit potenziellen Umsetzungspartnern dar.

Zu den bisher umgesetzten Maßnahmen mit der Landwirtschaft zählen wechselnde Schonstreifen bei der Mahd, ein Wechsel auf insektenschonende Mähtechnik, Verzicht auf Nachmahd bei der Weide, Hochschnitt, Blüh- und Brachestreifen, Ackerrandstreifen, Untersaaten, Lichtacker, Beetle Banks und die Anlage diverser Nistbiotope (z.B. Erdanrisse, Lesestein- und Totholzhaufen).

Für Pilotkommunen wurden unter anderem Pflegekonzepte für ihre Grünflächen verfasst, insektenfreundliche Mähgeräte angeschafft sowie Biosaatgut für diverse Blühflächen und 100 hölzerne Nisthilfen bereitgestellt.

Dokumente

Auftaktveranstaltung.pdfGröße 453 KB
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BROMMI_Flyer_Schaalsee.pdfGröße 963 KB
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BROMMI-Flyer_SchorfheideChorin_Kommune.pdfGröße 856 KB
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BROMMI_Flyer_Schwarzwald_Landwirte.pdfGröße 2715 KB
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