Meere und Küsten: Das sind die Top 3!
Die Gewinner der fünften Runde des Wettbewerbs der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen im Bereich „Meere und Küsten“ stehen fest. Die Wettbewerbsjury aus Expertinnen und Experten des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz hat die folgenden Top-3-Projekte bestimmt:
- Sandküste St. Peter-Ording
Projektträger: Projektpartner WWF Deutschland, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt, Schutzstation Wattenmeer e.V., TU Braunschweig
(zum Projekt) - Ostseemeeresarm Schlei
Projektträger: Naturpark Schlei e.V.
(zum Projekt) - SeaStore
Projektträger: Forschungskonsortium mit Leibniz Universität Hannover, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, TU Braunschweig, TU Berlin, Institut für Weltwirtschaft, Christian-Albrechts Universität zu Kiel, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Universität Greifswald und EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V.
(zum Projekt)
Die Auszeichnung als UN-Dekade-Projekt
Die drei Projekte setzen sich in vorbildlicher Weise für die Wiederherstellung und Erhaltung von Ökosystemen im Meer und an den Küsten ein. Die Gewinner werden in Kürze durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke oder BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm vor Ort ausgezeichnet. Zehn Projekte waren zuvor in die engere Auswahl gekommen. Alle Top-10-Projekte erhalten eine Urkunde mit Unterschrift der Bundesumweltministerin und der BfN-Präsidentin sowie das offizielle UN-Dekade-Banner.
Die Gewinnerprojekte im Detail
Umfangreiche Informationen zu den Top-3-Projekten, den Top 10 und weiteren Projekten zur Wiederherstellung von Meeren und Küsten finden Sie in unserer Projektübersicht.
Sandküste St. Peter-Ording
Vollständiger Titel: Sandküste St. Peter-Ording – Ökologische Aufwertung eines Wattenmeergebietes und Anpassung an den beschleunigten Meeresspiegelanstieg
Projektträger: Die Projektpartner WWF Deutschland, Christian-Albrechts Universität zu Kiel, Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt, Schutzstation Wattenmeer e.V., TU Braunschweig
Die einzigartige Küstenlandschaft von St. Peter-Ording ist durch den Klimawandel stark bedroht. Das Verbundprojekt „Sandküste St. Peter-Ording“ zielt darauf ab, den Erhaltungszustand des Wattenmeergebietes zu verbessern und gleichzeitig Maßnahmen zur Anpassung an den steigenden Meeresspiegel zu entwickeln. Dabei werden Küstenlebensräume wiederhergestellt, um die natürliche Artenvielfalt nachhaltig zu schützen und zu fördern. Zusätzlich werden Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt, um die geomorphologische Entwicklung der Küste zu unterstützen und den Hochwasserschutz zu stärken. Durch spezifische Angebote können verschiedene Zielgruppen die Landschaft und deren Schutz aktiv erleben.
Begründung der Auswahl durch die Jury: Die Jury wählte das Projekt aufgrund seiner vielfältigen, wissenschaftsbasierten Wiederherstellungsmaßnahmen im Küstenbereich, die durch umfassende Beteiligung von Interessensgruppen wie der lokalen Bevölkerung, Tourismus und Wissenschaft sowie von Flächeneigentümer*innen umgesetzt wurden. Besonders überzeugend war die gelungene Verbindung von Naturschutz und Küstenschutz. Auch der Fokus auf die Anpassung gegen den Klimawandel und die hohe Sichtbarkeit durch exzellente Kommunikationsarbeit wurden positiv hervorgehoben.
Ostseemeeresarm Schlei – Meeresschutz beginnt an Land
Vollständiger Titel: Ganzheitlich & landseitig – Kooperativer Natur- und Gewässerschutz am Ostseemeeresarm Schlei
Projektträger: Naturpark Schlei e.V.
Der Naturpark Schlei e.V. engagiert sich für die Verbesserung der ökologischen Bedingungen des Meeresarms Schlei in Schleswig-Holstein und seiner umliegenden Küstenlebensräume. Durch die enge Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirt*innen konnten in den vergangenen Jahren über 50 Hektar seltene und artenreiche Salz- und Feuchtwiesen wiederhergestellt werden. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Renaturierung weiterer Lebensräume sowie zur Verbesserung der Wasserqualität umgesetzt. Mit seinem „Bottom-up-Ansatz“ dient das Modellprojekt Schlei als Netzwerkplattform für eigene und weitere regionale Initiativen zur Verbesserung der Gewässerqualität.
Begründung der Auswahl durch die Jury: Die Jury wählte das Projekt aufgrund seiner erfolgreichen Wiederherstellung von Küstenlebensräumen durch kooperative Zusammenarbeit. Besonders überzeugt hat der Fokus auf den im Meeresnaturschutz wichtigen Aspekt des Nährstoffeintrags, die starke regionale Verankerung und die Eignung als Modellprojekt. Das Projekt verbindet Biodiversitäts-, Gewässer- und Klimaschutz und erzielt durch vielfältige Kommunikationsmaßnahmen, wie ein Berufsschulprojekt, digitale Themenpfade und einen Gewässerforschungskoffer, eine große Multiplikatorwirkung.
SeaStore
Vollständiger Titel: SeaStore – Schutz und die Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der südlichen Ostsee
Projektträger: Forschungskonsortium mit Leibniz Universität Hannover, GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel, TU Braunschweig, TU Berlin, Institut für Weltwirtschaft, Christian-Albrechts Universität zu Kiel, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Universität Greifswald und EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V.
Das gemeinsam von BMUV und BMBF im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz umgesetzte Projekt „SeaStore“ entwickelt und erprobt Methoden zur großflächigen Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der deutschen Ostsee. Ziel ist es, Entscheidungsträger*innen in Politik und Verwaltung sowie lokale Akteur*innen durch wissenschaftlich fundierte Ansätze zu befähigen, Seegraswiesen erfolgreich wiederherzustellen. Seegraswiesen sind Lebensraum für tausende von Arten, reinigen das Wasser und schützen die Küste vor Erosion. Als besonders effiziente Kohlenstoffspeicher tragen sie zum natürlichen Klimaschutz bei. Das Forschungskonsortium erprobt die Empfehlungen praktisch und macht sie mittels einer digitalen Anwendung zugänglich. Durch eine enge Einbindung von Behörden und anderen Entscheidungsträger*innen wird sichergestellt, dass die Produkte bedarfsgerecht entwickelt werden.
Begründung der Auswahl durch die Jury: Die Jury wählte das Projekt aufgrund seines klaren Schwerpunkts auf die Wiederherstellung eines weltweit bedrohten Lebensraums. Durch fundierte Grundlagenarbeit zeigt das Projekt großes Potenzial, eine breite Wirkung zu erzielen. Besonders überzeugend war der Fokus auf die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und der wertvolle Beitrag zum natürlichen Klimaschutz. Zusätzlich beeindruckte das Projekt durch seine umfassende Kommunikationsarbeit, die durch eine exzellente Webseite, eine aktive Social-Media-Präsenz und eine App unterstützt wird.